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Kegeln Kegeln: Glocke für «Alle Neune» wird lauter

Von uwe lehmann 11.09.2012, 17:23

Köthen/MZ. - Daher wurde das Training in den letzten Tagen wieder intensiviert. Die Zeit der Ruhe auf den Kegelbahnen ist somit vorbei. Die Kugeln rollen wieder und bringen die Kegel zum Fallen. Das Schellen der Glocke für "Alle Neune" wird hörbar lauter.

Von den derzeit 987 Sportlern, die dem Kreiskeglerbund Anhalt-Bitterfeld angehören, betreiben in den ehemaligen Kreisen Bitterfeld und Köthen fast 400 den Kegelsport im Punktspielbetrieb.

Genau wie in der Vorsaison gehen in der kommenden Serie nicht weniger als 73 Mannschaften an den Start. Eine Verschiebung aber ist bei den Teams auf Landesebene zu verzeichnen. Statt 26 gehen hier jetzt 29 überregional auf Punktejagd. In der Zweiten Bundesliga starten in dieser Saison nach der Neuformierung der Ligen die Herren aus Brehna. Union Sandersdorf und Blau-Weiß Brehna vertreten den Landkreis in der dritten Damen-Bundesliga. Von den siebzehn Vereinen im Köthener und Bitterfelder Raum stellt Union Sandersdorf mit neun Mannschaften das größte Kontingent. Einzige Mannschaft aus Quellendorf ist eine Herrenmannschaft, die in der Landesklasse Nord ihre Punktspiele absolviert.

Protest aus Großörner

Die höchste Spielklasse auf Verbandsebene bekommt in der Serie 2012 / 13 Zuwachs mit Mannschaften aus dem Landkreis. Statt drei gehen diesmal sechs Teams an den Start. Während die Wolfener Senioren in der letzten Saison den sofortigen Wiederaufstieg schafften und ab kommendem Sonnabend zusammen mit Edderitz und Concordia Bitterfeld um Punkte in der Verbandsliga kämpfen, konnte der Aufstieg der Edderitzer Herren im März nicht vorhergesagt werden.

"Für uns kam der Aufstieg im Frühjahr selbst überraschend" blickt Eberhardt Stoye, der Abteilungsleiter des SV Edderitz, zurück. Für den Aufsteiger ist die neue Liga kein Neuland, geht man doch mit Beginn der Punktspiele am Samstag zum dritten Mal in der höchsten Spielklasse Sachsen-Anhalts auf Punktejagd. Zu Beginn steht gleich das Derby bei Chemie Wolfen an, die im vergangenen Jahr nur knapp als Zweite den Staffelsieg verpassten. Die Damen aus Holzweißig müssen bei ihrer Premiere im Oberhaus den Abgang von Silke Wilhelm verkraften, die es arbeitsbedingt in die alten Bundesländer verschlug. Ein Ersatz könnte Jaqueline Dölle werden. Nach einer Babypause im vergangenen Jahr steht sie voller Tatendrang in den Startlöchern. Zusammen mit Linda Streuber fand sie aus Elsnigk schon im letzten Jahr den Weg nach Holzweißig. Ob beide mit ihrem Team am Sonntag in die Saison starten können, ist jedoch noch fraglich. Ein Protest aus Großörner auf Startrecht in der Verbandsliga muss noch bearbeitet werden. "Es kann sein, dass der Start der Damen auf Landesebene verschoben wird", sagte Helmut Jakob, der Vorsitzende des Kreiskeglerbundes Anhalt-Bitterfeld, auf der Vereinsvertreterversammlung in der vergangenen Woche. Am Freitag tagt dazu der Landesverband.

Nach zweimaligem Aufstieg führte der Weg die Drosaer Damen in die Landesliga. Auch dort sollten sie mit ihrer jungen Mannschaft für Furore sorgen können. Den Gegnern sollte mit einer frisch renovierten Bahnanlage die Angst vor der schwer zu spielenden Bahn genommen werden. Lok Köthen muss sowohl bei den Damen als auch bei den Herren den Weggang von Stammspielern verkraften. So darf man gespannt sein, wie sich beide Mannschaften in der Landesliga in dieser Saison verkaufen werden. Kenny Krzywanek kehrt nach einem Jahr von Zerbst nach Elsnigk zurück und sollte der Mannschaft beim Ziel Klassenerhalt eine wichtige Stütze sein. "Das ist schon unser Saisonziel", sagt Steffen Förster. Experten trauen dem Aufsteiger zu, eine führende Rolle in der neuen Liga zu spielen.

Die Jeßnitzer Senioren treten in dieser Saison erstmals in der Landesliga an. Können sie ihre Heimstärke auch dort zum Tragen bringen, dann sollte der Klassenerhalt keine Utopie sein. Eine Klasse tiefer wollen Sandersdorfs Herren ihren Fauxpas aus der Vorsaison wettmachen und den sofortigen Wiederaufstieg in die Landesliga realisieren. Gespannt richten sich die Augen auf das Abschneiden der Herren von Victoria Bitterfeld und TSV Aken.

Die beiden Aufsteiger gehen mit viel Selbstvertrauen die Spiele in der neuen Liga an. "Wir freuen uns riesig auf die Herausforderung", stellt Karl-Heinz Bloch die Stimmung in der Akener Mannschaft dar. In Bitterfeld vertraut man auf ein junges Team, das sich in dieser Liga durchaus etablieren konnte. Ebenfalls ein Neuling ist die Herrenmannschaft aus Roitzsch. Allerdings wurde diese von der Nord- in die Südstaffel verschoben. "Es kann ein Vorteil sein, dass keiner uns kennt", gewinnt Abteilungsleiter Heiko Backes dem Staffelwechsel auch etwas Gutes ab.

Neue Spielstärken im Kreis

Auf Kreisebene gibt es in dieser Saison gleich zwei Neuerungen. Die Kreisoberliga der Damen wird ab sofort nur noch mit Vierer-Mannschaften gespielt. "Die Sechser-Teams sind in den vergangenen Jahren alle zur Landesklasse aufgestiegen. Andere Vereine konnten keine Sechser-Mannschaften stellen. Daher die Zusammenlegung der obersten Spielklasse des Kreises mit der Kreisliga", so die Argumentation des Kreisvorstandes zu dieser Änderung.

Die zweite Veränderung betrifft die Spielstärke der Herrenkreisklasse. Auf Antrag von Rot-Weiß Muldenstein treten auch hier Vierer-Teams zu den Punktspielen an. Die zweite Herrenmannschaft aus Roitzsch konnte in diesem Jahr gleich zwei Ligen aufsteigen. Da kein Team aus der Kreisliga 200 Wurf in der Kreisoberliga absolvieren möchte, nahm das junge Team um Matthias Kitzing das Angebot des Kreisverbandes an und übernimmt nun den freien Platz des Aufsteigers in der Kreisoberliga.