Kanunachwuchs Kanunachwuchs: "Fünf oder sechs Pokale habe ich schon"

Friedersdorf - Kraftvoll stößt sich Jessica Huth mit ihrem Kajak vom Steg ab. Die Elfjährige ist eine große Nachwuchshoffnung beim WSC Friedersdorf.
2011 ist Jessica zum Kanusport gekommen, mehr zufällig, wie sie sich erinnert. Die Tochter einer Freundin der Mutter war bereits im Verein, und da sie auch mit der Mutter von Jessica befreundet war, fand man schließlich zusammen den Weg zum WSC Friedersdorf am Muldestausee.
Ein halbes Jahr Trockenübungen
Doch wer denkt, dass man gleich in das Boot steigt und drauf lospaddelt, der irrt. Ein halbes Jahr absolvierte Jessica Trockenübungen an Land, um die nötige Balance und Kraft zu bekommen.
An das erste Mal auf dem Wasser kann sie sich noch sehr gut erinnern. „Das war schon ein komisches Gefühlt und so wackelig“, sagt die Elfjährige und muss lachen. Jetzt fühlt sie sich sicher auf dem Wasser.
Eine Frage der Nachwuchsarbeit
Es geht sehr familiär zu beim WSC Friedersdorf. Der Großteil an Kindern und Jugendlichen ist auch ein Beweis für die gute Nachwuchsarbeit des Vereins. Und in der Gruppe macht bekanntlich auch alles mehr Spaß.
„Wir spielen auch Fußball oder Völkerball, gehen Bowlingspielen und im Winter gibt es ein Winter-Ski-Lager“, beschreibt Jessica die Atmosphäre im Verein. Neben ihren jüngeren Geschwistern Danilo und Svenja hat sie in Malin Götschel auch eine richtig gute Freundin gefunden.
Ein ganz besonderes Erlebnis war es für beide, als sie 2014 vom Kanu Verband zu den Nachwuchssportlern des Jahre ernannt wurden.
„Fünf oder sechs Pokale habe ich schon“
In ihrer Zeit beim WSC Friedersdorf stand Jessica Huth nun schon öfters auf dem Podest, kann auch mehrere Pokal ihr Eigen nenne. „Fünf oder sechs Pokale habe ich schon“, so Jessica. An die dreimal pro Woche trainiert sie am Muldestausee.
Wenn gerade keine Sommerpause ist, würde ihr die tägliche Fahrt nach Dessau zum Walter-Gropius-Gymnasium und die anschließenden Hausaufgaben keine Probleme bereiten, sagt Jessica und Trainer Falko Anders nickt zustimmend.
„Jessica ist eine sehr zielstrebige Sportlerin, die sich ihre Ziele selbst setzt“, so der Trainer. Einen Tipp gibt der 50-jährige ihr auch gleich noch mit auf dem Weg: „Sie darf nicht so verbissen sein, sonst kommt wenig dabei raus.“
Auf den Punkt sein Bestes geben
Jessica Huth fährt am liebsten die Kurz- und Mittelstrecke, „weil ich da unter Druck mehr Kraft geben kann.“ Immer wieder werden die Strecke im Training geübt.
Während man dort gegen sich selbst antritt, muss man beim Wettkampf auf dem Punkt sein Bestes geben und die Konkurrenz hinter sich lassen. Etwas, das Jessica Huth gut kann, und von Mal zu Mal wird sie besser.
Und doch bleibt sie, trotz ihre 30 gewonnenen Medaillen, bescheiden. „Es ist immer noch ein wenig seltsam, wenn einen die Leute anstarren, wenn man auf dem Podest steht“, gibt Jessica zu.
Doch daran wird sie sich gewöhnen, denn auch in Zukunft gibt es noch viele Wettkämpfe zu gewinnen und vielleicht hilft ihr auch dabei weiterhin ihr Glücksbringer: Ein kleiner Eiffelturm, den sie von ihrer Freundin Malin geschenkt bekommen hat. 2014 wurden Jessica und Malin vom Kreissportbund Anhalt-Bitterfeld in der Kategorie Nachwuchsmannschaft zu Sportlerinnen des Jahres gekürt, weil sie zusammen im Zweierkajak Landesmeisterinnen geworden waren. (mz)
