HG 85 Köthen HG 85 Köthen: Fitnessstudio statt Fricke-Halle
Köthen - Mit der sicherlich kürzesten Ansprache in der Geschichte der HG 85 Köthen eröffnete Präsident Bodo Kreutzmann den Trainingsauftakt der Mitteldeutschen-Oberliga-Handballer.
„Männer, ich habe nur ganz kurz etwas zu sagen. Der Vorstand und ich wünschen euch eine gute Vorbereitung mit viel Spaß und möglichst verletzungsfrei. Auf geht’s.“
Nicht ganz so kurz machte es Trainer Svajunas Kairis. Er uferte aber ebenfalls nicht in Vorträge aus, sondern verlas nur den Trainingsplan für die kommenden zwei Wochen.
Und dann ging es los. Eine halbe Stunde laufen. „Ich habe euch gesagt, ihr sollt euch bis zum Trainingsstart gut einlaufen. Mal sehen, wer was gemacht hat“, ließ der Coach noch verlauten, bevor er seine Spieler durch das Tor des Köthener Fitness Studios Clever Fit führte.
Trainer ist mittendrin
Moment, Fitness Studio? Ja, ganz recht. Kairis hatte seine erste Trainingseinheit aus der Heinz-Fricke-Halle verlegt. „Ich habe als Spieler selbst viel in Vorbereitungen erlebt und lasse meine ganze Erfahrung in meinen Vorbereitungsplan einfließen“, erklärte der Trainer.
Und er selbst nahm sich nicht von der 30-minütigen Laufeinheit aus oder dem darauffolgenden Krafttraining im Studio. „So alt fühle ich mich noch nicht. Ich möchte mit den Jungs zusammen trainieren.“
Der schnellste war Kairis zwar nicht, aber er führte eine Mittelgruppe an. Als Erster beendete Lukas Krug den Lauf. Der Neuzugang vom Dessau-Roßlauer HV ist einer der drei Neuen bei der HG (siehe „Zwei Cups im Testspielprogramm“) und bringt Drittligaerfahrung mit.
„Ich möchte Lukas auf den halben Positionen oder im Rückraum einsetzen“, sagt Kairis. Festlegen will er sich aber nicht. „Die neuen Spieler müssen erst richtig ins Team integriert werden. Wenn die Vorbereitung abgeschlossen ist, weiß ich, wer wo spielen wird.“
In dieser Saison erhalten die Handballer der HG 85 Köthen Unterstützung durch drei Neuzugänge. Zum einen wechselt Sascha Timplan vom Konkurrenten aus der Mitteldeutschen Oberliga, TuS Radis. Außerdem wird der Kader von Lukas Krug von Zweitliga-Aufsteiger Dessau-Roßlauer HV verstärkt. Als dritten Neuzugang begrüßt die HG Lukas Postler aus der eigenen männlichen A-Jugend. Postler trainierte und spielte schon in der vergangenen Saison schon mit der zweiten Mannschaft.
Im Rahmen ihrer Vorbereitung wartet ein umfangreicher Testspielplan auf die Sieben von Svajunas Kairis. Los geht es mit dem eigenen Turnier, dem internationalen Anhalt-Cup, der vom 6. bis 7. August in der Heinz-Fricke-Halle stattfindet. Am 17. August spielt die HG ab 18.30 Uhr gegen den SV Anhalt Bernburg. Am 20. August startet das Team beim Medimax-Cup in Dessau. Am 22. August wird gegen den Weißenfelser HV getestet und am 25. August gegen die SG Spergau. Beide Partien beginnen um 18.30 Uhr. (mz/nc)
Drei harte Wochen liegen vor den Spielern
Was der Coach jedoch weiß, ist, dass „ich jedem Einsatzzeiten geben will“. Bis es aber ans Spielerische geht, liegen erst einmal zwei harte Wochen vor den Oberliga-Spielern.
Fünfmal in der Woche bittet der Coach zum Training. Aber es läuft nicht alles bierernst ab. So wurde am Montag beispielsweise, nachdem sich alle im Fitnessstudio gequält hatten, noch eine Runde Volleyball gespielt.
Kairis hat außerdem Radtouren nach Edderitz mit Schwimmen und Sprints vorgesehen. „Es geht erst einmal um die Kondition“, betont er. „Wir wollen an unserer Ausdauer und Schnelligkeit arbeiten, damit wir zur Saison fit sind.“
Erst danach soll es langsam wieder mit dem Ball in der Hand losgehen. „Wir bestreiten immerhin unser internationales Handball-Turnier“, hat Kairis den Anhalt-Cup fest im Blick.
Testspielgegner bewusst gewählt
Aber nicht nur dieses Vorbereitungstunier gehören zum Testspielplan der HG 85. Auch Partien gegen Spergau, Bernburg und Weißenfels sind geplant.
„Wir haben die Gegner bewusst ausgewählt“, erklärt Kairis. „Der SV Anhalt ist ein Drittligist. Gegen Spergau und Weißenfels wollen wir verschiedene Dinge testen und uns Selbstvertrauen holen, ohne diese Teams zu unterschätzen. Gegen die SG Spergau haben wir schon gespielt und nur mit einem Tor gewonnen.“
Nach diesen Testspielen will Svajunas Kairis dann entscheiden, wie der Kader aussehen wird. Dabei steht für ihn eins ganz klar im Vordergrund. „Es gibt natürlich individuell starke Spieler.
Aber Individualismus gibt es bei mir nicht. Handball ist ein Mannschaftssport. Daher ist es wichtig, dass die Mannschaft funktioniert.“ Immerhin hat Svajunas Kairis ein Ziel für die neue Saison. „Ich möchte jedes Heimspiel gewinnen.“ (mz)
