Handball-Oberliga Handball-Oberliga: Spaß mit System

Köthen/MZ - Das Team von Trainer Bodo Kreutzmann gewann am Sonnabend 32:24 gegen den SV Hermsdorf. Es war der vierte Sieg in Folge. Und wenn das nicht an Spaß reicht, gibt der Blick auf die Tabelle der Mitteldeutschen Oberliga die Extra-Portion: Die HG 85 steht seit diesem Wochenende wieder auf dem ersten Tabellenplatz.
Fehlerquote gesenkt
Angesprochen auf die Eindrücke, die er von seiner Mannschaft hatte, sagte Bodo Kreutzmann: „Ich habe das Gefühl, dass die Spieler an unserem System Spaß gefunden haben.“ In den ersten Saisonspielen haderte der Trainer noch mit mangelhafter Kommunikation in der Abwehr. Doch die Zahlen der letzten Partien sprechen dafür, dass das Team sich weiterentwickelt hat. 21 Gegentore gegen Goldbach/Gotha, 28 in Glauchau/Meerane; zwar 29 gegen Freiberg, klammert man aber die letzten sieben Minuten aus, war das defensiv gut. Und am Sonnabend nun 24 Gegentore gegen Hermsdorf, vor dem Spiel immerhin Tabellenvierter.
Besonders die ersten zehn Minuten hatten es Kreutzmann angetan. Da setzte sein Team die offensive Deckung optimal um. „Das sah sehr gut aus, Hermsdorf kam überhaupt nicht zurecht“, so Kreutzmann. 3:0 nach sieben Minuten, 8:4 nach dreizehn. Doch der Trainer sah in der Folge, dass Hermsdorf sich besser einstellte. „Wir hatten dann einige Ungereimtheiten hinten“, so Kreutzmann. Nicht unerheblich wirkte sich der Ausfall von Martin Lux aus. Defensiv und offensiv hervorragend ins Spiel gekommen (drei Tore in den ersten zehn Minuten), musste der 26-Jährige nach einem Foulspiel mit Verdacht auf Gehirnerschütterung früh das Feld verlassen.
Hermsdorfs Ausgleich nach zwanzig Minuten (9:9) war aber auch ein Beleg dafür, dass da ein Gegner in der Heinz-Fricke-Halle zu Gast war, der nicht zu unrecht zu den besten Mannschaften der Mitteldeutschen Oberliga gezählt wird. Die Thüringer übernahmen zwar nie die Führung, ließen sich aber auch lange nicht abschütteln.
23:20 stand es nach 49 Minuten, als die finale Offensive der HG 85 Köthen begann und das Spiel entschied. Die HG stand nun noch offensiver in der Deckung und zwang Hermsdorf zu Fehlern. Zudem hielt Sebastian Loske seinen Kasten sauber und ermöglichte Tempogegenstöße. Fünf Tore in Folge bedeuteten die Vorentscheidung (28:20, 56.). „Es war wichtig, dass wir unsere Fehlerquote heruntergeschraubt und unsere Chancen genutzt haben“, sagte Bodo Kreutzmann.
Überragender Friedl
Großen Anteil daran hatte Denny Friedl. Und das war bemerkenswert, konnte der Aufbauspieler doch nur am Freitag leicht trainieren. Die restlichen Einheiten musste er wegen einer Entzündung am Fuß aussetzen. „Denny Friedl hat überragend gespielt“, lobte Bodo Kreutzmann. Er führte klug Regie, überzeugte aber vor allem als Vollstrecker. Zwölf Tore erzielte er, vier davon per Siebenmeter.
Das I-Tüpfelchen brachte dann die Nachricht von Halles Niederlage in Oebisfelde. Dadurch übernahm die HG 85 Köthen die Tabellenführung - zum zweiten Mal nach dem zweiten Spieltag. „Es freut jeden Trainer, oben zu stehen“, sagte Kreutzmann: „Aber wir sind in der Pflicht, diesen Platz nicht mehr abgeben zu wollen.“
Nicht wie am dritten Spieltag, als die HG in Oebisfelde verlor. „Ich denke, wir haben noch Reserven“, so Kreutzmann.