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Handball-Kreispokal Handball-Kreispokal: Ein Team bleibt auf dem Thron

Von Siegfried Seidig 02.09.2014, 19:18
Brehnas Damen nutzten den Heimvorteil und gewannen den Kreispokal.
Brehnas Damen nutzten den Heimvorteil und gewannen den Kreispokal. Privat Lizenz

Brehna - Die neue Handball-Saison hat noch nicht begonnen und trotzdem sind bereits zwei Entscheidungen gefallen. Vor dem ersten Anpfiff in den Anhaltligen gewannen Blau-Weiß Brehna und der SV Finken Raguhn die Kreispokale. Während die Raguhner ihren Titel bei den Männern aus dem Vorjahr verteidigen konnten, nutzten die Brehnaer Damen den Heimvorteil und entthronten die HG 85 Köthen, die im vergangenen Jahr den Kreispokal gewinnen konnte.

Im Turnier der Männer prägte der Kampfgeist das Spielgeschehen und dennoch setzte sich mit dem SV Finken Raguhn die spielerisch beste Mannschaft durch. „Noch konnten wir nicht auf alle Aktiven zurückgreifen, doch der Pokalerfolg macht Mut für die Punktspielserie“, sagte Trainer Patrick König, „da wollen wir diesen Erfolg bestätigen.“

Im Turnierverlauf gab es keine überraschenden Aufstellungen oder spektakulären Neuzugänge zu sehen. Gastgeber Blau-Weiß Brehna und Favorit Raguhn trennten sich im ersten Spiel unentschieden, wodurch die Spannung bis zum letzten Spiel erhalten blieb. Die junge Mannschaft der HSG Wolfen II konnte erst im letzten Spiel zeigen, was möglich ist, und forderte Brehna alles ab. Dadurch brauchten die Finken im letzten Turnierspiel gegen Zerbst nur einen Sieg, um den Cup zu verteidigen.

Nach einer schnellen Führung sah alles nach dem Favoritensieg aus. Doch Zerbst bereicherte das Turnier mit technisch schönem Handball und ging durch schnelles Konterspiel in Führung. So hatte Gastgeber Brehna schon eine Hand am Cup. In der Schlussphase aber übernahm Spielertrainer Patrick König Verantwortung und erzielte drei Tore in Folge. Die Finken waren nun endgültig wachgerüttelt und holten mit einem 15:12-Sieg den Kreispokal.

Was dem Gastgeber bei den Männern nicht gelingen sollte, klappte einen Tag später beim Turnier der Frauen: Gastgeber TSV Blau-Weiß Brehna gewann den Kreispokal. Brehnas Trainer Jörg Luther zeigte sich zufrieden: „Heute merkte man unserem Team Spielfreude und die Erfahrung an. Darauf wollen wir auch in der Anhaltliga anknüpfen und peilen eine Medaille an.“

Titelverteidiger HG 85 Köthen hingegen hatte das Nachsehen. Gleich im ersten Spiel musste das Team ein Remis hinnehmen. Die HSG Wolfen überraschte das Team von Trainer Stefan Kutschbach mit Körpereinsatz und trotzte der HG 85 Köthen ein 12:12 ab. „Die Abgänge von fünf erfahrenen Spielerinnen konnten wir in diesem Turnier noch nicht kompensieren“, so Kutschbach, „in der Anhaltliga werden wir aber unsere technischen Vorteile besser ausspielen.“

Für diese Aussage spricht auch die Torwurfeffektivität: Köthen stellte mit Anne Baier, Christine Neumann und Stefanie Herbst gleich drei der fünf besten Werferinnen. Die HSG Wolfen zeigte sich hingegen mit neuer Qualität. Die Neuzugänge Kathleen Löbel (13 Tore), Lisa Hanner und Julia Wirtz taten dem Mannschaftsgefüge gut. Wolfens Trainer Holger Reimann ist jedenfalls zuversichtlich: „Es herrscht eine gute Stimmung in der Mannschaft und wenn das Zusammenspiel noch besser wird, können wir für die eine oder andere Überraschung sorgen.“ Gegen Blau-Weiß Brehna sollte das aber nicht gelingen, mit 10:13 ging die Partie verloren. Angetrieben von Katja Czernys unermüdlichem Engagement - mit 22 Toren war sie beste Werferin - harmonierte das Gastgeberteam sehr spielsicher, zeigte tolle Kombinationen und ließ auch der HSG Wolfen im entscheidenden Duell um den Pokalerfolg keine Chance. In dieser Verfassung zählt der TSV Blau-Weiß zu den Medaillenanwärtern in der Anhaltliga.

Aber auch die Mannschaftsverantwortlichen der SG Chemie Bitterfeld zogen eine positive Bilanz: „Leider fehlte mit dem SV Finken Raguhn ein Team auf Augenhöhe, doch entsprechend unseren Möglichkeiten haben wir bis zum Abpfiff gekämpft und hatten Spaß am Turnier. Die Punktspiele können kommen.“

Wenige Tage vor dem Saisonstart war das Turnier um die Kreispokale ein voller Erfolg. Auch die Anni Farber, Isabell Kutscher, Peter Rauchfuß, Christian Ohmann, Michael Engelhardt, Carsten Seidel und Lucas Wirtz hatten wenig Probleme in den Spielen. Am Rande der Turniere waren sich der ehemalige Kreisfachverbands-Vorsitzende Peter Baier und der amtierende Chef Michael Engelhardt einig, dass der Kreispokal auch in den nächsten Jahren ein guter Start vor der eigentlichen Saison ist. (mz)