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Handball-3. Liga Handball-3. Liga: Martin Lux: "Eigentlich will ich nicht weg"

Von Marcus Bräuer 20.05.2015, 19:46
Martin Lux ist der Kapitän der HG 85 Köthen - und wird von einem anderen Verein umworben.
Martin Lux ist der Kapitän der HG 85 Köthen - und wird von einem anderen Verein umworben. Hartmut Bösener Lizenz

Köthen - Noch neun Tage bis zur Relegation. Man hört die Uhr nicht ticken, aber für Spieler, Trainer, Helfer und Fans der HG 85 Köthen läuft der Countdown. Die Entscheidung, ob der Aufsteiger auch in der kommenden Saison in Deutschlands dritthöchster Spielklasse antreten darf, oder nach nur einem Jahr den Gang zurück in die Mitteldeutsche Oberliga antreten muss, naht. Seit wenigen Tagen ist ’raus, dass nur drei Mannschaften an der Relegation teilnehmen.

Zwei Spiele an einem Tag - die Abstiegsrelegation wird ein anstrengendes Unterfangen. Weil der VfL Gladbeck - Vierzehnter der 3. Liga West - auf eine Teilnahme an der Relegation verzichtet, wird nur am Sonnabend, dem 30. Mai gespielt. Den Auftakt macht die HG 85 Köthen um 11.30 Uhr gegen den SV Beckdorf. Der Verlierer spielt um 15 Uhr, der Gewinner um 18.30 Uhr gegen TuS Fürstenfeldbruck.

Unbefriedigende Situation

Unklar ist jedoch weiterhin einiges. Nicht in Bezug auf die Relegation. Sondern bei der HG 85 Köthen. Wer wird der neue Trainer? Die Spieler wissen es nicht, der Vorstand hüllt sich in Schweigen. Wer kommt? Wer bleibt, außer René Uelsmann und Robert Kreller? Martin Lux weiß mehr als die Öffentlichkeit, aber auch nicht alles. Der Kapitän sagt: „Ich denke schon, dass der Großteil der Spieler bleiben möchte.“ Letztlich entscheidet aber jeder Spieler für sich, was das beste für ihn ist. Steven Just ließ sich zum Beispiel eine Klausel in den Vertrag schreiben, dass er bei einem Abstieg gehen könnte.

Und was macht Lux? Seit 2008 ist er bei der HG 85. Er hat erfolgreiche Zeiten in der Regionalliga erlebt. Den bitteren Abstieg aus der 3. Liga 2011. Den umjubelten Aufstieg 2014. Seit 2014 ist er der Kapitän der Mannschaft. Ein Anführer war er aber schon vorher. Bleibt er? „Ich habe ein Angebot eines anderen Drittligavereins aus Sachsen-Anhalt“, sagt der 28-Jährige. Eine Aussage, die die Verantwortlichen bei der HG 85 nervös machen dürfte.

Aber Martin Lux entkräftet seine Äußerung selbst, als er sagt: „Eigentlich will ich nicht weg.“

Die Situation, in der sich jedoch der Verein aktuell befindet, ist laut Lux „unbefriedigend“. Und damit meint er nicht vordergründig die ungewisse sportliche Zukunft der ersten Männermannschaft. „Wir Spieler reißen uns Woche für Woche das Bein raus und im Hintergrund gibt es Gerangel“, sagt Lux und spricht damit die Situation vor der Vorstandswahl im Juni an. Es wird definitiv eine neue Führung geben, weil Präsident Andreas Auerbach und auch sein Vize Tino Rumpel abdanken. Auerbach und Rumpel haben für den ersten Vorstandsposten eine konkrete Vorstellung. Es wird aber eine Art „Kampfabstimmung“ geben, weil sich mit einer Interessengemeinschaft um Ex-Trainer Bodo Kreutzmann weitere Personen zur Wahl stellen.

Wie geht es weiter?

Die Spieler wissen, dass sie das nichts angeht. „Wir sind hier, um Handball zu spielen“, weiß Martin Lux. Aber selbstverständlich nehmen die Spieler alles, was den Verein betrifft, aufmerksam wahr. Schließlich wollen sie wissen, wie es weitergeht. Martin Lux formuliert seine Meinung zu der Situation vor der Vorstandswahl als Frage: „Es ist ja schön, dass es so viele Kandidaten gibt. Aber wenn die wirklich alle das Beste für den Verein wollen, warum machen sie es nicht gleich gemeinsam?“

Die Antwort darauf haben nur die Parteien um Auerbach/Rumpel und Kreutzmann. Martin Lux sieht sich und seine Mitspieler im „luftleeren Raum“. (mz)