Handball-3. Liga Handball-3. Liga: Köthen tritt gegen Leipzig an

Köthen - Anlauf, Absprung, Ausholbewegung, Wurf, Landung - Kevin Model und Steven Just taten am Donnerstagabend fast eine halbe Stunde lang nichts anderes. Die beiden Außenspieler übten Wurfvarianten, Co-Trainer Andreas Grube, selbst viele Jahre erfolgreicher Linksaußen, gab Hinweise. Gerade mit Model beschäftigte sich Grube intensiv. Der 21-Jährige ist einer der torgefährlichsten Köthener Spieler - aber eben vor allem deshalb, weil er der etatmäßige Siebenmeterschütze ist. Aus dem Spiel heraus gelangen Model deutlich weniger Treffer. Um das zu verbessern, intervenierte Andreas Grube am Donnerstag immer wieder. „Warum so? An der anderen Seite war viel mehr Platz“, und so weiter und sofort.
Optionen im Angriff
Model nahm die Hinweise aufmerksam entgegen. Auch als Torwart Sebastian Loske ihm erklärte, wie er den Arm bei der Ausholbewegung führen müsse, damit der Torwart so lange wie möglich im Unklaren darüber bleibt, wo der Wurf hingehen soll.
Es ging beim Training am Donnerstag um Optionen im Angriffsspiel. Auf der einen Seite mit Model und Just unter Anleitung von Co-Trainer Andreas Grube, auf der anderen Seite übte der Rückraum Angriffsvarianten, Spielertrainer Steffen Fischer war mittendrin. Insgesamt zwölf Spieler standen in der Heinz-Fricke-Halle, nur Robert Kreller und Florian Lampe fehlten. Martin Lux verdingte sich vorsichtshalber nur mit Konditionsübungen und Abwehraufgaben. Die linke Hand des HG-Kapitäns macht nach wie vor Probleme. Das Handgelenk ist deutlich geschwollen.
Die Probleme des SV Anhalt Bernburg verschärfen sich. Seit wenigen Tagen ist klar, dass Steffen Cieszynski dem sportlich kriselnden Verein (sieben Niederlagen in den letzten acht Spielen) zwei Monate fehlen wird. Einer der torgefährlichsten Spieler der 3. Liga Ost fällt mit einem Ermüdungsbruch im linken Schienbein aus. Cieszynski hatte schon das erste Spiel im Jahr 2015 wegen Beschwerden ausgesetzt.
Bernburg ist auch wegen weiterer Ausfälle am Sonnabend beim Heimspiel gegen den TV Kirchzell nur Außenseiter. Der Tabellenzwölfte hat fünf Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Positiver ist die Stimmung beim Siebten Dessau-Roßlauer HV. Das Team von Trainer Uwe Jungandreas trifft am Sonnabend auswärts auf den TSV Burgdorf II. (brä)
Wahrscheinlich wird er am Sonntag beim Auswärtsspiel gegen LVB Leipzig (Beginn: 16 Uhr) nur in der Verteidigung eingesetzt werden können. Köthen wird Angriff- und Abwehrformation wieder wechseln müssen. Eine Maßnahme, die vor einer Woche gegen den SC Magdeburg II zeitweise gut funktionierte.
Die kommende Partie gegen Leipzig weckt Erinnerungen ans Hinspiel. Das gewann Köthen 30:29. Damals stand Leipzig mit null Punkten nach drei Spieltagen schlecht da. Doch seitdem hat sich die Mannschaft von Trainer Torsten Löther deutlich gesteigert. Aus den nächsten vierzehn Spielen holte das Team zwanzig Punkte. Statt Abstiegskampf oberes Mittelfeld, Leipzig steht auf dem fünften Platz der 3. Liga Ost.
„Leipzig hat einen Lauf“, sagt Sebastian Loske. Die Niederlagen zu Saisonbeginn erklärt sich Köthens Torwart so: „Es haben einige Stammspieler gefehlt und von den ersten sieben Spielen waren fünf auswärts.“ Dass Leipzig schwer zu schlagen ist, wenn alle Spieler fit sind, hat die Mannschaft vor allem zu Hause gezeigt: Acht Siege in acht Heimspielen ist eine eindrucksvolle Bilanz.
Warum Fehlerminimierung“ das Wichtigste ist im Spiel gegen Leipzig und warum das Spiel für Kevin Model, Max Ziemann und Sebastian Greß besondere Vorzeichen hat, lesen Sie auf der nächsten Seite.
„Die erste Sieben von Leipzig ist Bombe“, sagt Sebastian Loske. Wie kann das Schlusslicht der Liga gegen diese „Bombe“ bestehen? „Indem wir genau so ins Spiel gehen: Die sind stark, wir haben nichts zu verlieren und können befreit aufspielen“, so Loske.
Für Kevin Model, Max Ziemann und Sebastian Greß hat die Partie besondere Vorzeichen, da sie entweder einmal beim LVB gespielt haben oder beim Stadtkonkurrenten SC DHfK Leipzig aktiv sind (Greß). Tobias Bauske hat zwar keine Vergangenheit im Leipziger Handball, lebt aber seit einiger Zeit in der Messestadt. „Die Vier werden es natürlich besonders gut machen wollen“, hofft Sebastian Loske. Der 28-Jährige glaubt, dass seine Mannschaft nur eine Chance hat, wenn sie wenig Gegentore kassiert. Das ist ein hehres Ziel, immerhin ist Leipzig die torgefährlichste Mannschaft der ganzen Liga. „Fehlerminimierung“ nennt Loske die wichtigste Maßnahme, um etwas Zählbares mitzubringen.
Spielertrainer Steffen Fischer wird es seinen Mannschaftskollegen noch einmal sagen, ehe Co-Trainer Andreas Grube übernimmt. Grube wird die Fahrt nach Leipzig mitmachen und dort Fischers Traineraufgaben auf Geheiß des Vorstandes übernehmen. (mz)
