Hallenhockey Hallenhockey: Trotz Niederlage weiter vorn
köthen/MZ. - "Das hätte mir vor der Saison mal jemand sagen sollen", so Wulf Müller nach dem Sieg am Samstag gegen Güstrow. Der Trainer des Cöthener HC sah eine solide Leistung seiner Mannschaft, die sich auch von einem 2:3-Rückstand nicht aus Bahn werfen ließ. Schon bis zur Pause war das Resultat auf 6:3 gedreht. Den Torreigen eröffnete Max Bädelt, der nach den ersten zwei Spielen sichtlich frustriert war, dass er noch kein Tor für den CHC schießen konnte. Danach traf der wieder genesene Martin Müller, der nach zweimonatiger Zwangspause (Muskelbündelriss) erstmals wieder eingesetzt werden konnte.
Die Barlachstädter, die sich keineswegs versteckten, blieben jedoch immer auf "Tuchfühlung" mit den Köthener Herren und waren immer brandgefährlich. Erst als Jacob Bader und Max Bädelt jeweils zweimal trafen, waren die CHC-Herren entfesselt und auf der Erfolgsspur.
In der zweiten Halbzeit ein anderes Bild. Die Güstrower spielten ihre ganze Routine aus, ließen 19 Minuten lang kein Tor zu und verkürzten sogar noch mal zum 4:6. Doch ab der 49. Spielminute waren die Hausherren wieder im Spiel und legten binnen drei Minuten den Grundstein zu ihrem Erfolg. Wiederum war es zweimal Jacob Bader, der für Köthen traf und Stürmer Franz Jirsch, der in der ersten Halbzeit noch Probleme hatte, ins Spiel zu kommen. Auch Güstrows Torwart-Herausnahme ab dem 5:9 brachte keine Wende mehr. Im Gegenteil, der CHC schlug noch dreimal zu (zweimal Jirsch und einmal Bader). Endstand dieser verdient gewonnenen Partie war 12:6.
"Güstrow ist eine robuste, kantige Truppe. Die musst du erstmal schlagen", so Müller, der in Max Bädelt die entscheidende Verstärkung sieht. Der im Feld beim Berliner HC in der Bundesliga spielende DHB-Kaderspieler aus der Köthener Hockeyschule reißt die Nebenleute mit. "Auch Stephan Höppner, der hinten wieder wie "der Fels in der Brandung" stand, hat ein exzellentes Spiel gemacht. Der 17-jährige Maximilian Keim war mit seiner "Schlitzohrigkeit" und Ausdauer wieder einer der besten Spieler auf dem Hallenparkett. Den Rest erledigten die Stürmer, die heute sehr gut aufgelegt waren."
Die gute Stimmung sollte am Sonntag etwas getrübt werden. Das Heimspiel gegen Charlottenburg wurde mit 5:6 verloren. Dabei ging es in der vierten Spielminute bei den CHC-Herren allerdings gut los - U18-Nationalspieler Maximilian Keim passte zu Franz Jirsch und der schob zum 1:0 ein. Eine Strafzeit von Stefan Höppner brachte die Hauptstädter wieder ins Spiel und diese glichen kurz danach zum 1:1 aus. Die Charlottenburger spielten jetzt ein wenig druckvoller und versenkten gleich ihre erste Strafecke zur 2:1-Führung. Jedoch eine Minute später war es Torjäger Franz Jirsch, der nach einem herrlichen Solo den Ball zum Ausgleich (2:2) im gegnerischen Tor versenkte. Wiederum in Unterzahl, gelang Trainersohn Martin Müller die erneute Führung zum 3:2. Pech hatten anschließend Youngster Maximilian Keim, der nur den Pfosten traf und nochmals Martin Müller, der freistehend am leeren Gehäuse vergab. Kurz vor Ende der 1. Halbzeit trafen die Berliner erneut zum Ausgleich.
Maximilian Keim sorgte nach dem Seitenwechsel durch seinen Treffer für das 4:3, Martin Müller baute die Führung per Siebenmeter sogar auf 5:3 aus (39.). Danach drückte der SCC enorm und erzielte in der 47. Minute den Anschlusstreffer zum 5:4, glich in der 52. Spielminute zum 5:5 aus und erhöhte sogar noch zwei Minuten vor Spielende zur 6:5-Führung. Auch die Aktion von Max Bädelt in der letzten Minute, der freistehend vor dem Gästetor den Ball über die Latte schaufelte, rettete den Cöthener Hockeyclub nicht mehr vor dem Punkteverlust.
"Wenn man halt die eigenen Gelegenheiten nicht rein macht, wird man eben bestraft", so Wulf Müller, "so viel hundertprozentige Chancen bekommt man nicht alle Tage."
Als Trost blieb, dass man weiterhin die Tabellenspitze innehat. "Aber die Favoritenbürde sind wir jetzt wieder los", sieht Wulf Müller einen kleinen Vorteil.