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Fußball-Oberliga Fußball-Oberliga: Eichhörnchen-Taktik bei Union Sandersdorf

Von Daniel George 21.09.2014, 19:46
Mittelfeldspieler Sebastian Seifert (schwarzes Trikot) hatte gute Ideen, verschleppte den Ball aber auch oft.
Mittelfeldspieler Sebastian Seifert (schwarzes Trikot) hatte gute Ideen, verschleppte den Ball aber auch oft. George Lizenz

Sandersdorf/MZ - Pure Freude wollte bei den Sandersdorfer Spielern nach dem Schlusspfiff im Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue am Samstagnachmittag nicht aufkommen. Einer nach dem anderen trat den Gang in die Kabine an, ein reines Lächeln im Gesicht sah man bei niemandem. Unglücklich waren sie nicht, aber: „Es ist einfach super ärgerlich, wenn man sieht, wie viele Chancen wir allein in der zweiten Halbzeit liegen lassen“, trauerte Torhüter Marius Kansy den vergebenen Chancen seiner Vorderleute erst ein wenig nach, um dann zuversichtlich zu sagen: „Wir nehmen den Punkt jetzt mit und schauen nach vorn.“ Das 1:1-Unentschieden gegen die zweite Mannschaft des FC Erzgebirge Aue war für Union Sandersdorf zwar nicht der endgültige Befreiungsschlag, aber ein weiterer Schritt im Prozess der Krisenbewältigung.

Rückstand durch Elfmeter

Natürlich geisterten im Vorfeld verständliche Gedanken vom zweiten Saisonsieg durch die Köpfe von Spielern und Verantwortlichen. Das 3:0 in Rudolstadt hatte nach zuvor vier punktlosen Partien neue Hoffnung geweckt. Die angestaute Unsicherheit war aber auch am Samstagnachmittag vor gerade einmal 145 Zuschauern noch nicht ganz verschwunden. Vorsichtige Rückpässe und vermeidbare Leichtsinnsfehler: „Das ist mit Sicherheit unserer Situation geschuldet“, meinte Trainer Mike Sadlo, „berauschenden Offensivfußball haben wir am ersten Spieltag in Markranstädt geboten, da wurden wir aber nicht belohnt.“ Gegen die U 23-Mannschaft des Zweitligisten Aue verpasste es Sandersdorf im ersten Spielabschnitt, sich für einen ordentlichen Auftritt zu belohnen: Nach einer Viertelstunde platzierte Michél Hennig den Ball zu ungenau, Gästeschlussmann Mario Seidel stand richtig. Eine gute halbe Stunde war gespielt, als Dan Lochmann eine starke Vorarbeit von Rico Gängel nicht verwerten konnte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff dirigierte Pavel Pfeiffer einen Flachschuss schließlich einen Meter neben das Tor.

„Wenn wir eine von diesen Chancen nutzen und in Führung gehen, dann gewinnen wir mit Sicherheit auch dieses Spiel“, mutmaßte Sadlo, der feststellen musste, dass der offensive Knoten trotz der drei Tore gegen Rudolstadt anscheinend noch nicht geplatzt ist: „Wir treffen das Tor nicht. Das ist unser Manko.“ Auch Aue erspielte sich schöne Chancen, meist jedoch war Union-Keeper Marius Kansy zur Stelle. Den Rückstand konnte aber auch er nicht verhindern: Sandersdorfs Abwehrrecke Tino Oechsner ließ das linke Bein stehen, Gästeangreifer Alexander Dartsch, der mit einem sehenswerten Solo in den Strafraum eingedrungen war, nahm danken an. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Philip Hauck in Minute 71 sicher. „In der ersten Halbzeit haben wir zu passiv gespielt, nach vorne viel zu schlampig. Nach der Pause wurde das dann etwas besser“, resümierte Gäste-Coach Robin Lenk, „mit dem Punkt kann ich leben.“

Einige Errungenschaften

Nur zwei Minuten nach dem Rückstand beförderte Michél Hennig den Ball per platziertem Schuss von der Strafraumgrenze ins gegnerische Tor. In einer teils hektischen Schlussphase blieben die über weite Strecken gleichwertigen Kontrahenten ohne Torerfolg.

„Wir haben in den letzten beiden Spielen nur ein Gegentor kassiert und sind heute nach einem Rückstand zurückgekommen“, nannte Keeper Marius Kansy die Errungenschaften des Remis, „darauf können wir aufbauen. Wir müssen uns jetzt Schritt für Schritt nach vorne arbeiten.“ Mühsam nährt sich das Eichhörnchen.