Fußball-Oberliga Fußball-Oberliga: Bei der SG Union Sandersdorf ist Potenzial für mehr

Bitterfeld - Das erste Drittel der Saison in der Fußball-Oberliga Süd ist gespielt. Allmählich zeichnet sich in der Tabelle ein genaueres Bild ab.
An der Spitze stehen derzeit Regionalliga-Absteiger Germania Halberstadt und die BSG Chemie Leipzig. Im Keller stecken der VfL Halle, Markranstädt und Bernburg fest.
Das Mittelfeld bietet dagegen derzeit die meiste Spannung, hier sind die Plätze drei bis neun mit einem Unterschied von ein bis vier Punkten Unterschied sehr nah beieinander.
Die Mitteldeutsche Zeitung blickt nach zehn Spieltagen auf den Stand der Mannschaften aus Sachsen-Anhalt.
SG Union Sandersdorf
Der Saisonstart war durchwachsen. Nach der knappen 1:2-Niederlage zum Auftakt gegen Barleben fuhr die Mannschaft von Trainer Mike Sadlo im zweiten Saisonspiel mit einem 2:0-Erfolg gegen Wismut Gera die ersten drei Punkte ein.
Danach war jedoch Sand im Getriebe. Es gab drei Niederlagen in Folge und die SG Union drohte, in den Abstiegskampf zu geraten. Allerdings zeigt der Blick auf die drei Partien, dass es - bis auf das 0:3 in Rudolstadt - immer sehr knappe Niederlagen (1:2 in Brandenburg, 0:1 gegen Carl Zeiss Jena II) waren. Das war ärgerlich.
Mike Sadlo fand aber die richtigen Worte, um sein Team zurück auf die Siegerstraße zu bringen. Der Knackpunkt war der 2:0-Sieg gegen Askania Bernburg. Die SG Union hatte sich wieder gefangen und bewies in den folgenden Partien, dass sie mit den Teams aus dem oberen Drittel mithalten kann.
Es gab drei Unentschieden in Serie, darunter das 1:1 gegen den zu diesem Zeitpunkt Tabellendritten aus Merseburg und das 1:1 gegen den Zweiten Chemie Leipzig.
Sandersdorfs Stärke liegt in der Abwehr. 16 Gegentreffer hören sich zwar viel an, sind aber insgesamt im guten Mittelfeld der Liga zu sehen. Eine Schwachstelle ist die Chancenverwertung. Eine bessere Torausbeute hätte der SG Union eine durchaus bessere Tabellenposition als Platz 13 beschert.
VfB Germania Halberstadt
Es scheint, als strebe der VfB den direkten Wiederaufstieg in die Regionalliga an. Mit nur sieben kassierten Gegentreffern und 26 Punkten steht die Germania auf dem ersten Platz, hat vier Punkte Vorsprung auf Chemie Leipzig.
Auch die Torausbeute überzeugt, 26 Treffer stehen schon auf dem Konto. Dabei ist Halberstadt in der Offensive schwer berechenbar. Nico Hübner (5), Tommy Müller (4) sowie Florian Beil (3) und Benjamin Boltze (3) haben schon ihre Torgefahr bewiesen. Dabei kommen drei der vier Torschützen aus dem Mittelfeld.
SV Merseburg
Der Aufsteiger sorgt bisher für Aufsehen, steht nach dem ersten Drittel der Saison mit 18 Punkten auf Platz vier. Und das wohl auch nur deshalb, weil die Merseburger in den vergangenen fünf Spielen einige Punkte liegen ließen. Verloren hat die Mannschaft von Marko Kapetanovic bisher zwar noch nicht, aber eben fünfmal unentschieden gespielt.
Die Stärke des SVM erklärt sich durch die enorme Verstärkung vor der Saison. Die Liste der Neuzugänge ist lang, darunter viele Spieler von Liga-Konkurrenten aus Halle oder Sandersdorf.
FSV Barleben
Vier Siege, vier Niederlagen, zwei Unentschieden, ein Torverhältnis von 13:16 - das sieht nach einer sehr ausgeglichenen Bilanz aus. Doch betrachtet man sich die Ergebnisse der vergangenen fünf Spiele, dann scheint Ausgeglichenheit nun gar nicht das Attribut der Barlebener zu sein.
Auf das 2:2-Unentschieden folgten ein 3:2-Sieg in Plauen, dann eine 1:4-Niederlage gegen Halberstadt, ein torloses Remis bei Schott Jena und nur ein 1:0-Erfolg gegen Schlusslicht Markranstädt. Kontinuität sieht anders aus. Die schwankenden Ergebnisse bescheren dem FSV bisher einen eher unscheinbaren Rang im Mittelfeld.
Mit 14 Punkten steht das Team von Trainer Mario Middendorf auf Platz neun. Auffälligster Akteur Barlebens ist Denny Piele, der mit sechs Toren auf Platz drei der Torjägerliste steht und fast immer ein Torgarant ist. So erzielte er beim 3:2 in Plauen alle drei Tore.
TV Askania Bernburg
Acht Punkte aus zehn Spielen, sechs Niederlagen, Platz 14 und damit im Abstiegskampf. Das erste Saisondrittel wirkt mehr als nur ernüchternd für den TV Askania. Nach den ersten drei Partien mit einem Sieg und zwei Niederlagen konnte man in Bernburg vielleicht von einem schlechten Start sprechen, Missstimmung herrschte aber noch nicht zwingend.
Das änderte sich spätestens nach der 0:2-Niederlage in Sandersdorf. Spielertrainer Lucian Ioan Mihu konnte seine Enttäuschung kaum in Worte fassen. Seitdem sieht die Bilanz nicht unbedingt rosiger aus.
Ein Unentschieden, ein Sieg, zwei Niederlagen. Die Bernburger hatten zu Beginn der Saison einige Abgänge zu verkraften, unter anderem den Wechsel von Patrick Schlegel nach Halberstadt. Offenbar können die Neuzugänge dies nicht optimal kompensieren.
VfL Halle
Die lange Liste der Abgänge hat beim VfL Spuren hinterlassen. Die teilweise runderneuerte Mannschaft kommt in dieser Saison bisher auf keinen grünen Zweig. Nur einmal ging der VfL als Sieger vom Platz, im Kellerduell mit dem SSV Markranstädt, das der VFL mit 5:2 gewann.
Das Gefährliche dabei ist, dass die Hallenser bei ihrer bisherigen Bilanz nicht nur Punkte, sondern auch ein besseres Torverhältnis brauchen. Derzeit steht ein 9:28 zu Buche, der 14. der Tabelle, Bernburg, hat 11:20-Tore, der 13. Union Sandersdorf, 12:16. Selbst bei einer gleichen Punktanzahl müsste Halle noch zittern und wohl besser sein, um sich aus der Abstiegszone zu retten. (mz)