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Feuerwehr Radegast Freiwillige Feuerwehr Radegast: Spenden für afghanisches Waisenhaus

Von Helmut Dawal 30.05.2016, 09:43
Im Radegaster Feuerwehrgerätehaus werden Pakete für ein Waisenhaus in Afghanistan gepackt.
Im Radegaster Feuerwehrgerätehaus werden Pakete für ein Waisenhaus in Afghanistan gepackt. Heiko Rebsch

Radegast - Als Romy Teichmann von der Aktion hörte, schaute sie gleich in den Schränken nach und sortierte zu klein gewordene Kindersachen aus. Auch ein paar gut erhaltene Schuhe fand sie noch.

„Das ist doch eine tolle Sache, wenn man diesen armen Kindern helfen kann“, bemerkte sie am Sonnabend im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Radegast.

Hilfsgüter für das Waisenheim in Afghanistan

Dort wurden Kartons gefüllt mit vielerlei nützlichen Sachen - Kinderbekleidung, Schuhe, Spielzeug, Gestricktes und Gehäkeltes, Schulzeug, Zahnbürsten, Zahnpasta und anderes mehr.

Auch Romy Teichmann packte fleißig mit ein, unterstützt von ihrem siebenjährigen Sohn Lenny, der zur Radegaster Kinderfeuerwehr gehört.

Bestimmt sind die Hilfsgüter für das Waisenheim „Aschiana“ in Afghanistan. Bundeswehr-Soldaten, die derzeit in Afghanistan ihren Dienst absolvieren, sind auf das Waisenheim aufmerksam geworden und wollen den dort untergebrachten Kindern anlässlich des Weltkindertages ein paar Geschenke machen.

Radegaster Kameraden setzten alle Hebel in Bewegung

Oberfeldwebel Christoph Liesche, der Sohn des Radegaster Wehrleiters, ist seit März in Mazar-E-Sharif bei einem Logistikbataillon im Einsatz und hat die Nachricht von der Hilfsaktion in die anhaltische Heimat gesendet.

Und die Radegaster Kameraden setzten alle Hebel in Bewegung, um einen kleinen Beitrag für die elternlosen Kinder zu leisten.

„Zu helfen, das ist ja Sinn und Zweck einer Feuerwehr. Und das heißt nicht, nur Brände zu löschen, sondern sich auch solidarisch zu zeigen“, brachte es Wehrleiter Gerald Liesche auf den Punkt.

„Wir erleben das vor Ort. Es sind bestürzende Eindrücke.“ So beschreibt  der 28-jährige Christoph Liesche   seine Erlebnisse mit afghanischen Waisenkindern. Für das Mitglied der Radegaster Feuerwehr war das Anlass, seine Kameraden zu Hause um Unterstützung für das Waisenhaus „Aschiana“ („Das Nest“) zu bitten.

Afghanistan gehöre zu den ärmsten Ländern der Welt, viele Kinder seien täglich traumatischem Elend und schlimmster Gewalt ausgesetzt, schreiben die Bundeswehrsoldaten.  Die Mitarbeiter des Waisenheims unterstützen seit über zehn Jahren vom Krieg gezeichnete Kinder, bemühen sich um deren grundlegende Bildung sowie um Ernährung und Gesundheitsversorgung. (mz/hda)

Ein ganzer Ort zieht mit

Handys und Smartphones waren vor etwa vier Wochen die technischen Helfer bei der Verbreitung der Nachricht. „Wir sind über Whatsapp gut vernetzt, in der Feuerwehr, im Feuerwehrverein und auch mit anderen Vereinen“, berichtete Gerald Liesche.

Zudem gibt es im Feuerwehrhaus einen Aushang zum Hintergrund der Hilfsaktion. Am Sonnabend ging es dann zu wie in einem Taubenschlag, brachten Feuerwehrkameraden und deren Angehörige sowie Einwohner die Spenden vorbei.

Zehn prall gefüllte Kartons

Auch Ortsbürgermeister Michael Graf war mit von der Partie und sehr angetan von der großen Hilfsbereitschaft der Radegaster.

Die Radegaster Apotheke, Mitglieder des Sportvereins Schwarz-Gelb, Frauen vom Kreativstübchen, Mitarbeiter vom Dessauer Blutspendedienst und der Radegaster Kindertagesstätte - sie alle beteiligten sich an der Aktion.

„Auch die Kameraden unserer Partnerfeuerwehr aus Radegast bei Kühlungsborn haben Sachen gespendet“, berichtete Gerald Liesche. Seite 2014 sind die Feuerwehrleute beider Orte freundschaftlich miteinander verbunden.

Über zehn prall gefüllte Kartons mit einem Gesamtgewicht von über 300 Kilogramm werden nun auf die Reise nach Darmstadt geschickt. Von dort gelangen sie via Feldpost weiter nach Afghanistan.

Das Porto für den Postversand bezahlt der Feuerwehrverein. „Wir bekommen hin und wieder Spenden. Und etwas Geld erarbeiten wir uns, wenn wir beispielsweise bei Festlichkeiten grillen und Getränke verkaufen“, erläuterte Vereinsvorsitzender Henry Rohleder (mz)