1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Anhalt-Bitterfeld
  6. >
  7. Ausschreibung gewonnen: Busunternehmen aus Anhalt-Bitterfeld: Vetter expandiert weiter in Brandenburg

Ausschreibung gewonnen Busunternehmen aus Anhalt-Bitterfeld: Vetter expandiert weiter in Brandenburg

Von Stefan Schröter 03.03.2017, 06:00
Vetter sichert den Busverkehr im Landkreis ab.
Vetter sichert den Busverkehr im Landkreis ab. Archiv/Rebsch

Salzfurtkapelle - Das Busunternehmen Vetter wächst. In den kommenden zehn Jahren deckt der Anhalt-Bitterfelder Betrieb teilweise den Busverkehr vom Landkreis Märkisch-Oderland (Brandenburg) ab.

Die Vetter-Tochter Regionalverkehr Anhalt-Bitterfeld GmbH hat eine entsprechende Ausschreibung gewonnen. Damit hat sich das Busunternehmen mit Hauptsitz in Salzfurtkapelle eine große Aufgabe an Land gezogen: Die Vetter-Tochter übernimmt 20 Prozent des dortigen Busverkehrs. Das entspricht 800.000 Linienkilometern pro Jahr.

Laut dem kaufmännischen Leiter von Vetter, Fabian Watzke, werde diese Leistung seit Anfang Januar mit 18 Bussen erbracht. Dafür beschäftigt die GmbH allein in dem dortigen Landkreis künftig rund 20 Arbeitskräfte. „Das ist für uns eine schöne Entwicklung.“

Ein völlig neuer Standort ist aus dem Boden gestampft worden

Dafür muss das Unternehmen seine Strukturen ausbauen. Ein völlig neuer Standort ist aus dem Boden gestampft worden. In der Anfangszeit halfen Arbeitskräfte aus Anhalt-Bitterfeld in Brandenburg beim Aufbau mit, erklärt Watzke. Erfahrene Busfahrer von „Vetter Touristik“ erklärten zum Beispiel die Kasse in den Bussen und übernahmen anfangs Fahrten, als noch Fahrer in dem Landkreis gesucht wurden.

Die Unterstützung funktionierte personell, da sich der Tourismus momentan noch in der Nebensaison befindet. Außerdem half ein Betriebsleiter von hier bei der Einarbeitung in Brandenburg. Die Verwaltung und Buchhaltung des dortigen Betriebs wird laut Watzke künftig von Salzfurtkapelle aus realisiert. Wegen der Vergrößerung will das Busunternehmen in Kürze zwei zusätzliche Stellen ausschreiben. Gesucht werden zwei Verwaltungskräfte.

Die dritte große Erweiterung für Vetter außerhalb von Anhalt-Bitterfeld

Für Vetter bedeutet die Linienübernahme im Landkreis Märkisch-Oderland die dritte große Erweiterung außerhalb von Anhalt-Bitterfeld binnen zwei Jahren.

Seit Mitte 2016 rollt die Unternehmenstochter Regionalverkehr Bitterfeld-Wolfen (RVB) GmbH bereits durch den Landkreis Prignitz (Brandenburg). Zusammen mit einem Zwickauer Busunternehmen hat es die dortige Ausschreibung gewonnen und sich damit gegen den einheimischen Wettbewerber durchgesetzt.

Im Landkreis Nordsachsen sitzen Vetter-Busfahrer seit 2015 am Steuer. Dort gewann das Unternehmen mit der Tochter RVB eine Ausschreibung und verdrängte den regionalen Anbieter Saxbus. Auch im Landkreis Wittenberg ist Vetter seit Jahren unterwegs.

Landkreis Anhalt-Bitterfeld soll für Vetter weiterhin im Fokus bleiben

Der Buslinienverkehr scheint umkämpft. Vetter musste bis zum vergangenen Jahr ebenfalls Konkurrenz am heimischen Markt befürchten. Denn eine Tochter der Deutschen Bahn bekundete ihr Interesse an der Region. Doch letztlich zog sich der Konkurrent zurück. Vetter blieb als einziger Wettbewerber übrig, als der Landkreis Anhalt-Bitterfeld die Genehmigung im Linienverkehr für den Zeitraum ab 1. Juli 2017 neu vergab.

„Es kann immer passieren, dass man eine Verkehrsleistung verliert. Sinnvolle Erweiterungen geben uns daher Sicherheit“, erklärt Watzke den Hintergrund. Jetzt besitzt das Unternehmen mehrere Standbeine in unterschiedlichen Landkreisen.

Weitere könnten in Nachbarbundesländern von Sachsen-Anhalt hinzukommen. Der kaufmännische Leiter erklärt: „Wenn sich Möglichkeiten ergeben, kann es sein, dass wir uns dort bewerben, sofern es sinnvoll erscheint.“ Er betont allerdings, dass sein Unternehmen den Landkreis Anhalt-Bitterfeld im Fokus behält. Derzeit sei Vetter damit beschäftigt, die neuen Fahrpläne und Tarife vorzubereiten, die ab Mitte 2017 im Kreis gelten. (mz)