BSW Sixers BSW Sixers: Basketballer aus Sandersdorf sind während des Trainings bestohlen worden

Bitterfeld/Westerstede - Sandro Kordis konnte es nicht fassen. Als der kroatische Spieler der BSW Sixers am vergangenen Freitagabend nach dem Abschlusstraining zurück in die Kabine kam, fand er seine Sachen durchwühlt vor. Und nicht nur er, vier weitere Teamkollegen, darunter Kapitän Jaroslav Tyrna, mussten ebenfalls sofort nachsehen, ob etwas fehlte. Das traurige Ergebnis: Ja, die Portemonnaies waren verschwunden, mitsamt Kreditkarten, Bargeld und Ausweisen.
Und das vor dem wichtigen Spiel des Basketball-Oberligisten gegen die TSG Westerstede. Das konnten die Sixers aber mit 92:74 klar für sich entscheiden. Dennoch: „Die Spieler waren stocksauer“, berichtete Vereinspräsident Maik Leuschner empört. Es komme recht selten vor, dass jemand das Training der ersten Mannschaft verfolgt. „Zudem liegen die Kabinen noch hinter dem Saunabereich“, erklärte Leuschner, „man muss schon weit nach hinten in der Halle laufen, bis man dahin kommt. Die Diebe müssen sich ausgekannt haben.“
Nicht der erste Diebstahl aus einer Spielerkabine
Zu allem Überfluss erfuhr der Präsident dann noch von anderen Vereinen aus dem Raum um Sandersdorf, dass solche Diebstähle schon bei ihnen stattgefunden haben. Aber die BSW Sixers sind gut vernetzt. Nach dem Training veröffentliche Maik Leuschner eine Nachricht auf seiner Facebook-Seite, forderte die Diebe auf, die gestohlenen Brieftaschen freiwillig zurückzubringen. „Ihr seid aus der Region und bei dem Netzwerk, dass die Sixers und ich haben, suchen und finden wir euch“, heißt es auf Facebook. Bisher wurde die Diebe leider noch nicht gefasst.
„Die Polizei hat erst einmal alles aufgenommen und ermittelt nun“, so Leuschner. Der Präsident machte sich am Wochenende nun Sorgen, dass dieses Ereignis die Mannschaft von Trainer Tomas Grepl beeinflussen würde. „Gerade unsere ausländischen Spieler sind ja auf ihre Ausweise angewiesen“, so Leuschner weiter.
Glück hatte da noch Terrence Williams. Der US-Amerikaner hatte seinen Ausweis nämlich zu Hause gelassen. Maik Leuschners Sorgen waren aber dahingehend unbegründet, denn die Sixers zeigten in Westerstede einen starken Auftritt. Vor allem Sandro Kordis schien sich auch die Wut über den Diebstahl von der Seele zu spielen, war mit Korblegern und Freiwürfen immer wieder erfolgreich.
Die BSW Sixers haben weiterhin eine Chance auf die Meisterschaft
Der deutliche Sieg erhält den Sixers, die in der Tabelle Dritter sind, weiterhin die Chance auf die Meisterschaft. Und der Kampf um den Titel ist in dieser Saison so spannend wie lange nicht mehr. „In den vergangenen zwei Jahren hat sich immer ein Aufstiegskandidat herauskristallisiert“, erinnerte sich Maik Leuschner, „vor der Saison hatten wir alle auf Cuxhaven getippt, aber inzwischen können auch wir noch Platz eins belegen.“ Rot-Weiß Cuxhaven, der VfL Stade und die BSW Sixers kämpfen um die Meisterschaft.
Dabei zählt am Ende auch der direkte Vergleich der Teams. Zwischen Cuxhaven und den Sixers ist der schon entschieden, das Team von Tomas Grepl gewann das Hinspiel mit 78:74, verlor das Rückspiel aber mit 86:89. Damit bleibt aber ein Plus von einem Punkt. „Nun fehlt noch der Vergleich mit Stade“, weiß der BSW-Präsident. Das Hinspiel verloren die Sixers mit 70:73, müssen also mit mindestens vier Punkten gewinnen. Aber Leuschner betont: „Wir bauen keinen Druck auf die Mannschaft auf, denn wir haben den Aufstieg im Vorfeld nicht als Saisonziel ausgegeben.“ In Sandersdorf schaut man von Spiel zu Spiel, „damit sind wir bisher sehr gut gefahren“, so der Präsident.
Dennoch wissen alle im Verein, worum es geht. „Das Ärgerliche ist, dass man es nicht allein in der Hand hat. Jeder ist von jedem abhängig.“ Und so bleibt es spannend bei den BSW Sixers, in der Halle und bei den polizeilichen Ermittlungen im Fall der gestohlenen Portemonnaies. (mz)