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Basketball Basketball: Zum ersten Mal Gegner

Von DANIEL GEORGE 22.08.2011, 17:16

SANDERSDORF/MZ. - Vereinswechsel sind im professionellen Basketball eher die Regel als die Ausnahme: Von Jahr zu Jahr werden Kader erneuert, Spieler verpflichtet und wieder entlassen. Ob sich die Sportler mit ihrem aktuellen Arbeitgeber immer identifizieren, darf bezweifelt werden. Die erste Profi-Station bleibt allerdings für jeden Spieler unvergessen. "Ich hatte beim Mitteldeutschen Basketballclub eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte", sagt auch Frieder Diestelhorst, "denn dort habe ich das Profigeschäft kennen gelernt."

Nach den Anfängen in seiner Heimatstadt Halle wechselte der damals 18-Jährige im Jahr 2005 nach Weißenfels. Für Diestelhorst eine Herzensangelegenheit und zugleich großer Erfolg. Denn: "Ich habe die Partien des MBC schon als Kind verfolgt und war als Jugendlicher oft bei den Heimspielen", erzählt der gebürtige Hallenser. Nun trug er selbst das Trikot der Wölfe, der Wolfsbau wurde zum zweiten Wohnzimmer, Diestelhorst zum Publikumsliebling. Der 2,01 Meter große Flügelspieler hielt dem Verein fünf Jahre lang die Treue, ging für den MBC in der 1. Regionalliga und in der 2. Bundesliga auf Korbjagd. Im Jahr 2009 gelang sogar der Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse.

Inzwischen ist Diestelhorst 24 Jahre alt, kennt die guten und schlechten Seiten des bezahlten Profi-Sports. Nach einer von Verletzungssorgen bestimmten Saison 2010 / 2011 in Würzburg (Pro A), spielt er nun für die BSW Sixers in Sandersdorf. Der Pro B Aufsteiger steckt momentan mitten in der Saisonvorbereitung. Am Mittwoch (19 Uhr, Ballsporthalle) steht eine Partie gegen den Mitteldeutschen Basketballclub auf dem Programm - nicht mehr als ein gewöhnliches Vorbereitungsspiel.

Außer für Frieder Diestelhorst: "Ich bin wirklich ziemlich gespannt und freue mich darauf, zum ersten Mal wieder gegen meinen alten Verein spielen zu dürfen", sagt der ehemalige MBC-Akteur. Doch seit Diestelhorst den Verein verließ, hat sich in Weißenfels einiges verändert. Dem Abstieg in die Pro A folgten personelle Veränderungen. So steht mit Sascha Leutloff lediglich ein Akteur im Kader, der noch mit Diestelhorst zusammenspielte. "Ich bin gespannt darauf zu sehen, mit was für einer Mannschaft der MBC anreist", sagt der Sixers-Neuzugang, "ich habe zwar immer noch ein enges und freundschaftliches Verhältnis zum Verein, aber die aktuelle Kaderplanung habe ich nicht wirklich verfolgt."

Dafür war - aufgrund der Saisonvorbereitung - auch wenig Zeit. BSW Sixers-Trainer Stephen Arigbabu zeigt sich bisher äußerst zufrieden: "Frieder hat sich seit dem ersten Training sehr gut präsentiert und wirkt hoch motiviert." Vor allem seine überdurchschnittliche Athletik und Erfahrung in der Pro A sollen ihn zu einem Leistungsträger der Sixers werden lassen. "Hier in Sandersdorf werden die professionellen Strukturen gerade erweitert", sagt Diestelhorst, "ich bin froh ein Teil davon zu sein."

Und mittlerweile fühlt er sich bei den BSW Sixers bereits heimisch: "Die Menschen hier sind, genau wie in Weißenfels, sehr freundlich und auch meine Mitspieler haben mich super aufgenommen." Abseits des Parketts läuft es ebenfalls optimal: Im kommenden Herbst beginnt Diestelhorst sein BWL-Studium in Halle, wohnt dann wieder in seiner Heimatstadt. Nun konzentriert er sich zunächst auf die Partie gegen den MBC. Ein Ergebnis will Frieder Diestelhorst nicht prognostizieren. Doch er ist sich sicher: "Wir werden auf jeden Fall einen schönen Abend erleben."