Basketball - Pro B Basketball - Pro B: Sixers empfangen Wolfenbüttel
sandersdorf/MZ. - Auch Stephen Arigbabu musste über die Überschrift ein wenig schmunzeln. "Herzöge reisen nach Stahnsdorf" stand da am Donnerstag auf der Internetseite der 2. Basketball-Bundesliga geschrieben. Für den Inhalt ist jedoch der Verein verantwortlich. Sollte das Team aus Wolfenbüttel etwa im Spielplan etwas in der Zeile verrutscht sein? Nicht ganz, denn schon im Text wurde über das Spiel bei den BSW Sixers geschrieben. Auch Stephen Arigbabu hatte auf einer anderen Internetseite eine andere Überschrift gelesen und wird demzufolge nicht kampflos mit seinem Team zwei Punkte einfahren.
Er hat sich vor dem Spiel am Samstag noch einmal dem Videostudium des vergangenen Spieltags gewidmet. Und da gab es für den Trainer der BSW Sixers viel zu analysieren. Vor allem das dritte Viertel dürfte ihn dabei noch einmal zum Kopfschütteln gebracht haben. 37 Punkte gestattete seine Mannschaft da dem Gegner. Alles Negative schien dabei zusammenzukommen: schlechte Wurfauswahl, schlechte Verteidigung, ein Gegner, der das bestrafte. Die Hoffnung auf einen Sieg, die beim knappen Halbzeitstand von 34:35 aus Sicht der Sixers vollkommen verständlich war, verpuffte innerhalb von zehn Minuten. "80 Punkte sind auswärts gut, aber wir dürfen keine 100 kassieren", so Arigbabu, "daraus haben wir leider noch nicht gelernt." Bereits zwei Wochen zuvor ließen die Sixers in Herten 99 gegnerische Zähler zu. Und so muss auch an diesem Wochenende wieder ein Heimspiel dafür dienen, in die richtige Spur zurückzufinden.
Da scheinen die Herzöge Wolfenbüttel vom Papier der richtige Gegner zu sein. In der vergangenen Saison stand am Ende ein Platz in den Play-downs und dort dann sogar der Abstieg. "Durch eine Wildcard sind wir aber in der Liga geblieben", erzählt Benjamin Travnizek. Nach sieben Spielen in dieser Saison habe sich die Mannschaft des Wolfenbütteler Trainers im Mittelfeld festgesetzt.
"So langsam zeigt sich, wie die Mannschaften einzuschätzen sind", sagt Travnizek, "es ist eine sehr ausgeglichene Liga." Ausgeglichen ist auch beinahe die Bilanz seines Teams: Drei Siegen stehen vier Niederlagen gegenüber, zuletzt gab es einen Erfolg gegen Hannover.
Da stand auch schon Demetrius Ward in der Mannschaft der Herzöge aus Wolfenbüttel. Wenige Tage zuvor hatte sich der Verein von seinem US-amerikanischen Landsmann Jack Hanley getrennt. "Er hat die Erwartungen nicht erfüllt", sagt Benjamin Travnizek, "im Sport zählen aber leider nur die Ergebnisse." Und die stimmten eben nicht. Doch auch von Demetrius Ward sind noch keine Wunderdinge zu erwarten. "Er hat noch einen großen Trainingsrückstand", so der Wolfenbütteler Trainer.
Dafür hat er mit Henje Knopke und Frank Theis zwei deutsche Leistungsträger in seiner Mannschaft. "Ganz aus dem Spiel nehmen können wir sie nicht, aber wir müssen sie eingrenzen", sagt Stephen Arigbabu. Genau wie sein Kollege aus Wolfenbüttel hat er sich mit Videos auf den kommenden Gegner genau vorbereitet. Am Samstag ist es an den Mannschaften, die Erkenntnisse umzusetzen.