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Basketball-Pro B Basketball-Pro B: Klassenerhalt - nur einer kann sich retten

Von Daniel George 05.03.2015, 08:44
Vor heimischem Publikum konnten sich die BSW Sixers, in dieser Szene Robert Zinn am Ball, mit 76:60 gegen Stahnsdorf durchsetzen. Der direkte Vergleich spricht für das Tabellenschlusslicht.
Vor heimischem Publikum konnten sich die BSW Sixers, in dieser Szene Robert Zinn am Ball, mit 76:60 gegen Stahnsdorf durchsetzen. Der direkte Vergleich spricht für das Tabellenschlusslicht. René Fox Lizenz

Sandersdorf - Schlaflose Nächte? So weit möchte Stephan Reitzig zwar nicht gehen, aber: „Man macht sich schon so seine Gedanken“, gibt der Abteilungsleiter des RSV Eintracht Stahnsdorf zu, „spurlos geht das nicht an einem vorbei.“ Die Situation vor dem letzten Spieltag der regulären Saison ist für seinen Verein prekär: Stahnsdorf steht auf dem vorletzten Tabellenplatz.

Sollte das Heimspiel gegen Oldenburg am Sonnabend verloren gehen und die BSW Sixers zeitgleich beim SC Rist Wedel gewinnen, würde das den direkten Stahnsdorfer Abstieg aus der Pro B bedeuten. „Das wäre ein massiver Einschnitt für uns“, sagt Stephan Reitzig.

Kontrahenten mit Parallelen

Den Abstieg möchte die Eintracht am letzten Spieltag deshalb unbedingt verhindern. Die erste Mannschaft gilt schließlich als Aushängeschild des Vereins, der sowohl in der Nachwuchs-, als auch in der Jugend Basketball-Bundesliga mit einer eigenen Mannschaft vertreten ist.

„Man möchte den jungen Talenten als Bonbon und Anreiz schon eine hochklassig spielende Mannschaft bieten“, erzählt Abteilungsleiter Reitzig, „außerdem möchten wir unseren Status als beste Mannschaft Brandenburgs und zweitbeste Basketballmannschaft im Großraum Berlin-Brandenburg hinter Alba Berlin untermauern.

Die Otto Baskets Magdeburg haben sich durch einen 69:65-Sieg gegen die Dresden Titans am vergangenen Sonntag den Einzug in die Play-offs gesichert. Spannend wird es bereits Anfang kommender Woche, wenn Magdeburg die nötigen Unterlagen im Rahmen des eröffneten Nachlizenzierungsverfahrens bei den Ligaverantwortlichen abgeben muss. Ein Entzug der Lizenz könnte auch für die Abstiegsregelung weitreichende Folgen haben. (dg)

Dafür ist die 2. Bundesliga unabdingbar.“ Die Sponsorenlandschaft sei hart umkämpft, die Konkurrenz unheimlich groß, erzählt Reitzig. „Wir wollen mit unserer Marke in der Pro B auf jeden Fall weitermachen“, sagt er.

Verletzungspech bleibt treu

Einen Sieg mehr als die BSW Sixers hat Stahnsdorf derzeit auf dem Konto. Den direkten Vergleich aber hat das aktuelle Tabellenschlusslicht gewonnen. 87:70 hieß es im Hinspiel und 76:60 im Rückspiel - jeweils für die BSW Sixers. „Unser Trainer (Peter Güntschel, Anm. d. Red.) hat die Sixers nach den direkten Duellen gelobt“, erinnert sich Reitzig, für dessen Klub ähnliches gilt wie für die BSW Sixers: „Wenn wir unsere Normalform abrufen ist das ein ordentliches Pfund, dann gehören wir eigentlich nicht da unten hin.“

Doch neben dem auf dem Papier vorhandenen, vielversprechenden Potenzial besteht noch eine weitere Parallele im Saisonverlauf beider Teams: Das Verletzungspech blieb ihnen treu. „Bei uns sind immer wieder Leistungsträger ausgefallen“, erzählt Stahnsdorfs Abteilungsleiter. Kellen Williams, in der Saison 2013/2014 zum besten Pro B-Spieler gewählt, pausierte elf Partien lang. Der US-Amerikaner hatte private Angelegenheiten in seiner Heimat zu regeln, fehlte dem RSV Eintracht enorm. Hinzu kamen fortlaufende Verletzungen. „Das war alles sehr unschön“, sagt Stephan Reitzig.

Die BSW Sixers können davon ein Lied singen, könnten fast schon ein ganzes Album aufnehmen. Sechsmal in Serie musste sich die Mannschaft zuletzt geschlagen geben. Im Gegensatz zum RSV Eintracht hat das Team von Coach Stumpf den Klassenerhalt nicht mehr in der eigenen Hand. „Jetzt sind wir an einem Punkt, wo uns keiner mehr zutraut, das Ding in Wedel zu holen“, sagte Stumpf nach der 65:68-Niederlage am vergangenen Wochenende in Recklinghausen. „Vielleicht setzt diese Situation auch Kräfte frei.“

Mitfiebern am Live-Ticker

Stahnsdorf konnte sich vor drei Wochen mit 85:69 gegen den zweitplatzierten SC Rist Wedel durchsetzen, verlor allerdings die vergangenen zwei Spiele. Dass die Partie gegen den Tabellenvierten aus Oldenburg stattfindet, ist laut Stephan Reitzig ein großer Vorteil. „Die Zuschauer treiben uns nach vorn“, sagt er. Und hofft er.

Und auch die Internetleitung ist stabil. Das könnte wichtig werden. „Wir sind in erster Linie verpflichtet, unsere Hausaufgaben zu erfüllen“, sagt Reitzig, „aber den Live-Ticker aus Wedel werden wir auch verfolgen.“ Bei den BSW Sixers wird es am Samstagabend umgekehrt nicht anders sein.