Basketball-Pro B Basketball-Pro B: Die Nacht endlich zum Tag machen

Bitterfeld/MZ - Torsten Schierenbeck muss nicht weit ausholen, um zu verdeutlichen, warum es bei den BSW Sixers momentan nicht rund läuft. Taktische Finessen oder detaillierte Erklärungen? Gar nicht nötig, denn: „Eigentlich ist es ganz einfach“, sagt der Sixers-Trainer und meint: „Wir müssen einfach endlich unsere gezeigte Trainingsleistung auch auf das Spielfeld bringen.“ Genau das gelang den Basketballern aus Bitterfeld, Sandersdorf und Wolfen in dieser Saison bislang höchst selten. Zwei Siege und vier Niederlagen stehen auf dem Konto. Und am Sonnabend kommt es nun schon zu einem richtungsweisenden Duell.
Die BSW Sixers empfangen den Tabellennachbarn aus Herten vor heimischem Publikum (Beginn: 18 Uhr) und wollen den Misserfolg vom vergangenen Spieltag, als sich ein Einbruch im dritten Viertel am Ende rächen sollte und sich das Team in Bochum mit 80:86 geschlagen geben musste, vergessen machen. Zu Hause wurden bislang zwar zwei von drei Partien gewonnen. Doch einfach wird es am Sonnabend nicht, Herten reist nach einem 93:80-Erfolg gegen Wolfenbüttel mit reichlich Rückenwind zu den Sixers - und das, obwohl vor wenigen Tagen eine Hiobsbotschaft die Schlagzeilen bestimmte. Flügelspieler Jeremy Robinson fällt aufgrund einer Rückenverletzung nämlich für den Rest der Saison aus. Im bisherigen Saisonverlauf hatte der 24-jährige US-Amerikaner mit durchschnittlich 14,4 Punkten und 7,2 Rebounds pro Partie überzeugt. „Das ist für uns ein harter Schlag“, wird Löwen-Trainer Dirk Ewald auf der Internetseite des Vereins zitiert.
Dass dieser Schlag aber keinesfalls einem Knockout ähnelte, wurde am vergangenen Wochenende klar, als sich Herten ohne Robinson gegen Wolfenbüttel durchsetzen konnte. Centerspieler Blake Poole dominierte mit 26 Punkten und elf Rebounds unter den Körben. Sixers-Trainer Schierenbeck meint: „So ein Ausfall muss kurzfristig gesehen nicht unbedingt ein Nachteil sein. Die Mannschaft rückt enger zusammen, die Rotation wird kleiner und jeder Spieler weiß, dass er seine Leistung bringen muss und im Fokus steht.“ Gleiches gilt derzeit auch für das Sixers-Team, dem Gene Hagner bis zum Saisonende fehlen wird. Ansonsten sind in dieser Woche keine weiteren Verletzungen hinzu gekommen. „Da klopfen wir dreimal auf Holz“, übt sich Torsten Schierenbeck in Galgenhumor, sagt dann aber ernst: „Das Spiel ist absolut richtungsweisend: Wer gewinnt, hält den Anschluss, und wer verliert, wird zu kämpfen haben.“ Den Schlüssel zum dritten Saisonsieg sieht Schierenbeck im Abrufen der gezeigten Trainingsleistung im Ligabetrieb. Bislang wäre das laut dem Sixers-Coach nämlich ein Unterschied wie Tag und Nacht gewesen. Nun gilt es also, die Nacht endlich wieder einmal zum Tag zu machen.