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Landessportbund Sachsen-Anhalt Landessportbund Sachsen-Anhalt: Land erstattet Anzeige gegen Hauptgeschäftsführer

20.09.2007, 13:54

Magdeburg/dpa. - Sachsen-Anhalts Sportministerium hatStrafanzeige gegen den Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes(LSB), Gerd Henke, erstattet. «Es gibt stichhaltige Anhaltspunkte für rechtswidriges Verhalten zu Lasten des Sports. DieErmittlungsbehörden sollen dem vorbehaltlos nachgehen», sagteSportministerin Gerlinde Kuppe (SPD) am Donnerstag laut einerPressemitteilung in Magdeburg.

Unter anderem soll Henke einen Vertrag geschlossen haben, der demfrüheren Geschäftsführer des Handball-Bundesligisten SC Magdeburg,Bernd-Uwe Hildebrandt, monatlich 3123 Euro für eine eigentlichehrenamtliche Tätigkeit zusichert. Henke soll außerdemwirtschaftliche Risiken eines von ihm mitbetriebenen Sporthotels inWernigerode auf den LSB abgewälzt haben.

Laut Kuppe hat ihr LSB-Präsident Heinz Marciniak mitgeteilt, dassdas LSB-Präsidium geschlossen hinter Henke stehe. Zwar habe Henkesein Amt als Geschäftsführer der Gesellschaft zur Förderung desLeistungssports gGFL niedergelegt, die für Mensen und Sportinternatezuständig sei. «Das Problem ist damit aber nicht gelöst», sagteKuppe. Es gebe eine Reihe offener Fragen, die der LSB jetzt klärenmüsse. «Um diese nötige Klarheit herzustellen, sollte die ohnehinvereinbarte Prüfung von LSB-Gesellschaften im Rahmen derNeustrukturierung der Sportförderung genutzt werden», forderte dieMinisterin.

Der LSB ist eine gemeinnützige Organisation. Er bekommt vomSportministerium jährlich rund zwölf Millionen Euro Fördergeld.

LSB-Präsident Heinz Marciniak zeigte sich überrascht über denVorstoß des Sozialministeriums, da beide Seiten bis zu einem Gesprächam Montag Stillschweigen vereinbart hätten. Er nahm Henke jedoch inSchutz: «Der Landessportbund wurde in den vergangenen zwei Jahrenfünf Mal von der Landesregierung überprüft, niemals wurde etwasbeanstandet. Wir haben korrekt gearbeitet, auch unserHauptgeschäftsführer. Persönliche Bereicherung oder Schädigung einesDritten schließe ich nach meinem jetzigen Erkenntnisstand aus», sagteder LSB-Präsident der Deutschen Presse-Agentur dpa. Er selbst habe,habe, um die ganze Angelegenheit noch einmal prüfen zu lassen, einenAnwalt eingeschaltet. «Der LSB ist eine Eiche. Sollte es trotzdemeinige morsche Äste geben, werden wir sie absägen. Aber so lange,wie nichts klar ist, hat es keinen Sinn, mit Dreck zu schmeißen. Dastut dem Sport in Sachsen-Anhalt überhaupt nicht gut», betonteMarciniak.