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Landesausstellung Landesausstellung: Pompeji zieht Kreise

Von heidi jürgens 24.08.2012, 18:49

Halle (Saale)/MZ. - Das Konzept der erfolgreichen Pompeji-Ausstellung im Landesmuseum Halle hat in Fachkreisen für Aufsehen gesorgt. Andere Museen wollen nun die Ausstellung übernehmen. "Es hat verschiedene Anfragen gegeben", sagt Museums-Sprecherin Tomoko Emmerling der MZ. Es gebe bereits Verhandlungen mit anderen Einrichtungen sowie mit den Leihgebern der Exponate. Welche Museen angefragt haben, dazu wollte Emmerling sich gestern aber nicht äußern. Die Schau hat etwa 220 000 Besucher angezogen und schließt morgen Abend.

Bestätigen kann die Sprecherin, dass die Beachtung der Schau auch in der Fachwelt sehr groß ist. Doch alles brauche noch Zeit. Das Landesmuseum könne die Schau nicht einfach weitergeben - die meisten Exponate stammten schließlich nicht aus dem eigenen Fundus.

"Das Interesse gilt nicht vornehmlich einzelnen Stücken, sondern vor allem der Konzeption", sagt Tomoko Emmerling. Die wiederum ist von einem Team des Landesmuseums entwickelt worden und "bisher einzigartig", wie sie betont. Denn erstmals seien die Katastrophen am Vesuv "quer durch die Zeiten" anschaulich gemacht worden - vom Ausbruch 1900 v. Chr. bis zum bisher letzten im Jahr 1944. Und auch die Verbindungen zum mitteldeutschen Raum, die anhand von Ausgrabungsfunden dokumentiert werden konnten, hätten weit über die Landesgrenzen hinaus viel Beachtung gefunden.

Was die Besucherzahl angeht, liegt die Pompeji-Ausstellung auf Platz Zwei der Sonderausstellungen des Museums. Mehr kamen nur zur Schau "Der geschmiedete Himmel": Die Scheibe aus Nebra zog etwa 300 000 Interessenten an. Mittlerweile ist diese Präsentation auch in Basel, Kopenhagen, Mannheim und Wien zu sehen gewesen.

Wenn ab Montag die Schau abgebaut wird, dann gehen die Exponate zunächst wieder dorthin, wo sie hergekommen sind: nach Pompeji und Neapel, aber auch ins Dessau-Wörlitzer Gartenreich und ins Museum Kalkriese bei Osnabrück. Die Teile, die aus dem Fundus des halleschen Museums stammen, bleiben zunächst an der Saale.

Noch nicht abgebaut wird in Wörlitz. Bis zum 22. September sind dort im Schloss etwa 100 Erinnerungsstücke des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz zu sehen, die er 1760 von seiner Reise nach Italien mitbrachte: Gemälde, Grafiken, Skulpturen sowie Gesteinsstücke vom Vesuv. Und der Vesuv im 17-Meter-Kleinformat, den der Fürst im Wörlitzer Park bauen ließ, wird natürlich bleiben.