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Liebesbriefe von Anna Seghers „Ich will Wirklichkeit“

Überraschungsfund im Nachlass: 400 Liebesbriefe der Kunstgeschichtsstudentin Netty Reiling, die vor 125 Jahren geboren und unter dem Namen Anna Seghers weltberühmt wurde.

Von Christian Eger 18.11.2025, 17:33
Zunge zeigen: die junge Netty Reiling um 1920, bevor sie von 1928 an die  Schriftstellerin Anna Seghers wurde.
Zunge zeigen: die junge Netty Reiling um 1920, bevor sie von 1928 an die Schriftstellerin Anna Seghers wurde. (Foto: Akademie der Künste/Seghers-Archiv)

HALLE/MZ. - Sie und er und tausend Fragen: Wie wollen wir leben? Wo? Und wovon? Fragen, die Netty Reiling (1900–1983) von 1921 an in Briefen an ihren Geliebten, den ungarisch-jüdischen Intellektuellen Laszlo Radvanyi (1900–1978), stellt. Der hatte nach links-revolutionären Aktionen aus Ungarn flüchten müssen, um unter anderem in Heidelberg Philosophie zu studieren. Dort lernte der 20-Jährige die gleichaltrige Kunstgeschichtsstudentin Netty Reiling kennen, die von 1928 an unter dem Namen Anna Seghers – gewählt nach dem niederländischen Maler Hercules Seghers – zu literarischem Weltruhm („Das siebte Kreuz“) gelangen sollte.