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DDR-Objekt in Halle Ein Kiosk als Kunst-Plätzchen

In Halle steht ein DDR-Kiosk der seit einigen Jahren für sehr unterschiedliche Kunstprojekte genutzt wird. Früher gab es dort Zeitungen und Zigaretten.

Von Anja Falgowski Aktualisiert: 13.02.2025, 11:59
Im Kiosk in Halle  ist zur Zeit „Strömung“ von Jasper Hellwig zu sehen, eine Skulptur aus 86 mit Nylonfaden zusammengenähten PET-Flaschen.
Im Kiosk in Halle ist zur Zeit „Strömung“ von Jasper Hellwig zu sehen, eine Skulptur aus 86 mit Nylonfaden zusammengenähten PET-Flaschen. (Foto: Steffen Schellhorn)

Halle/MZ - Jahrelang waren sie nur zusammen denkbar: Herr Fleischer und sein Kiosk vom Typ K600, zu finden an einem Verkehrsknotenpunkt in Halle, an der Ecke zwischen Reil- und Händelstraße. Herr Fleischer stand entweder drin, verkaufte Zigaretten, Zeitungen, Krimskrams. Oder er stand davor; dann spielte er Schach, allein oder mit Leuten, die Lust hatten mitzuspielen. Irgendwann aber lief das Geschäft nicht mehr, Hansi Fleischer musste aufgeben. 2009 stand der Kiosk leer. Bis sich acht Studenten der Kunsthochschule Burg Giebichenstein zusammentaten, das gute Stück kauften und fortan mit kleinen Kunstaktionen bespielten. Dennoch verlangte die Stadt Halle zunächst, den Kiosk abzureißen, ließ sich allerdings vom Konzept und der positiven Reaktion der Bevölkerung davon abbringen. Die Käufer wiederum gründeten den gemeinnützigen Verein „hr.fleischer“ mit dem Namensgeber als Ehrenmitglied. Der Verein wuchs stetig auf inzwischen 40 Mitglieder. Hansi Fleischer ist verstorben, sein Kiosk aber steht immer noch.