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Kriminalität Kriminalität: 25-Jähriger Mann tötet vier Menschen

Von Christian Schneider 20.02.2004, 17:43

Mühlhausen/Bad Langensalza/dpa. - Ein 25-jähriger Mann hat gestanden, innerhalb weniger Tage drei Männer und eine Frau in Thüringen getötet zu haben. Nach einer Messerattacke auf einen 38- Jährigen gab er am Donnerstagabend die vier Taten in Bad Langensalza und in Hainspitz bei Jena (Thüringen) zu. In zwei Fällen fahndete die Polizei bereits nach einem Täter, zwei Leichen fanden die Ermittler erst nach dem Geständnis in einer Bad Langensalzaer Wohnung. Am Freitagnachmittag erging Haftbefehl wegen Mordverdachts. Zum Motiv des 25-Jährigen aus Eisenberg gebe es bislang keine Anhaltspunkte, erklärten die Ermittler. Sie wollen am Samstag über die bisherigen Ergebnisse informieren.

In der kleinen Kurstadt Bad Langensalza mit knapp 20 000 Einwohnern wurde die Nachricht von den Verbrechen mit Erschütterung aufgenommen. Fassungslos nahmen sie die Nachricht auf, dass am Dienstag ein 53-jähriger Mann mit tödlichen Stichverletzungen in seiner Wohnung in einem fast leer stehenden Haus entdeckt worden war. Auch im 100 Kilometer entfernten Hainspitz hatten die dortigen Ermittler den gewaltsamen Tod eines 52-jährigen Manns in der ersten Februar-Woche zunächst verborgen gehalten.

Erst eine Messerattacke des 25-Jährigen in Schkölen, unweit von seinem Wohnort, markierte das Ende einer der schwersten Verbrechensserien in Thüringen. Vor einem Haus hatte er am Donnerstagabend mit einem Küchenmesser auf einen 38-Jährigen eingestochen und ihn schwer verletzt. Andere Hausbewohner hielten den betrunkenen Messerstecher fest, bis die Polizei eintraf. Nach dem Geständnis durchsuchten Ermittler noch in der Nacht ein Haus in der Innenstadt von Bad Langensalza. Sie fanden die Leichen einer 46- jährigen Frau und eines 53-jährigen Mannes, der seit Dienstag als vermisst wurde.

Die drei Opfer aus Bad Langensalza, die nach Angaben der Ermittler vermutlich innerhalb von weniger als 24 Stunden getötet wurden, hatte der 25-Jährige während eines längeren Aufenthalts in der Stadt kennen gelernt. Alle hätten sich immer wieder getroffen und auch miteinander getrunken, heißt es inoffiziell. Die Ermittler rätseln über die Hintergründe der Tat: «Es gibt keine Heinweise auf das Motiv», sagte Dirk Germerodt, Sprecher der Mühlhäuser Staatsanwaltschaft.