Kreis Wernigerode Kreis Wernigerode: Blutiges Familiendrama im Nordharz

Veckenstedt/dpa. - Das Motiv für die Blutbad - auch der Hund der Familie wurde erschossen - war den Ermittlern zunächst nichtbekannt. Unklar war auch die Herkunft der Pistole. Weder der 51-jährige Mann noch seine ein Jahr jüngere Gattin hatten einenWaffenschein.
Entdeckt wurde die Tat, weil Mitarbeiter der Werbefirma des Mannes Alarm schlugen. Laut Polizei kamen sie am frühen Morgen wie jeden Tag zu dem Haus, um Werbeprospekte zur Verteilung abzuholen. Als der Mann nicht wie üblich öffnete, verständigten sie die Polizei, die die Tür aufbrach.
Den Beamten bot sich in dem schmucken Einfamilienhaus ein Bild des Grauens. Im Flur lag der blutüberströmte tote weiße Pudel der Familie, der eine Schusswunde aufwies. Eine Treppe höher, in der ersten Etage, lag das tote Paar in seinem Bett. Dort fanden die Polizisten auch die mutmaßliche Tatwaffe.
In dem etwa 1500 Einwohner zählenden Städtchen Veckenstedt sorgte die Nachricht von dem Zwischenfall für Entsetzen. Der sonst eher beschauliche Ort ist überregional für seine Fischzucht bekannt.
In den letzten Tagen ereigneten sich in Sachsen-Anhalt mehrereFamiliendramen beziehungsweise spektakuläre Selbstmorde. In Parchau im Jerichower Land entschied sich ein Ehepaar am vergangenen Wochenende ebenfalls zum gemeinsamen Selbstmord. Wenige Tage später, am Mittwoch, erstach ein 53-Jähriger in Schönebeck seine von ihm getrennt lebende Ehefrau, ehe er sich selbst vergiftete. Die Ermittlungen ergaben, dass der Mann als so genannter Stalker einzustufen ist: Er hatte der 41-jährigen Frau monatelang nachgestellt und sie bedroht, ehe er sie schließlich tötete.
Drama auch in der Altmark: Nach einem Streit mit ihrem Ex-Freundprovozierte dort eine 30- jährige Selbstmörderin am Dienstag einen Verkehrsunfall. Bei dem Frontalzusammenstoß nahe der Ortschaft Heeren starb nicht nur sie selbst, sondern auch die 51-jährige Fahrerin des anderen Wagens.