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Hordorf Hordorf: Ministerpräsident Böhmer besucht Unglücksstelle und Verletzte in Kliniken

Von Norbert Claus 30.01.2011, 09:14
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (M) wird vom Ärztlichen Direktor Ulf Schippan (l) und dem Verwaltungsdirektor Horst von Kracht am 30. Januar durch das Börderkrankenhaus in Oschersleben geführt. (FOTO: DPA)
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (M) wird vom Ärztlichen Direktor Ulf Schippan (l) und dem Verwaltungsdirektor Horst von Kracht am 30. Januar durch das Börderkrankenhaus in Oschersleben geführt. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Hordorf/Halle (Saale)/dapd. - Am Rande des Unglücksorts zollte er der Arbeit der Rettungskräftevon Polizei, Feuerwehr, Rotem Kreuz und Technischem HilfswerkRespekt. Sie hätten schnell und verantwortungsvoll gehandelt. DieHilfe habe «gut geklappt», resümierte Böhmer. Er sprach von einer«enormen Belastung», die auf die kleinen Krankenhäuser zukomme, diemehrere Schwerverletzte des Unglücks behandelten. Jetzt gehe es vorallem darum, sich um die Verletzten und die Hinterbliebenen zukümmern und die Toten zu identifizieren. Das folgenschwere Unglück«geht mir unter die Haut», räumte Böhmer ein, der selbst jahrelangals Arzt in einem Krankenhaus gearbeitet hat.

Zum Ausmaß des Unglücks sagte Böhmer, nach seinen bisherigenErkenntnissen müssten bei dem Zusammenprall der beiden Züge«erhebliche Kräfte eingewirkt haben». Offenbar wurde eineHaltesignal überfahren. Bei dem Unglück am späten Samstagabend warauf der eingleisigen Strecke ein Personenzug frontal mit einementgegenkommenden Güterzug zusammengeprallt. Dabei kamen elfMenschen ums Leben, mindestens als 22 Reisende wurden verletzt, einTeil von ihnen schwer.

Nach einem Besuch des Medigreif Bördekrankenhauses in Neindorf,in dem am Sonntag noch zwei Verletzte behandelt wurden, schätzte derMinisterpräsident ein, es sei nach dem Unfall «alles Denk- undMachbare getan» worden. Unter den Opfern und Verletzten befändensich viele junge Leute. Möglicherweise seien sie von einerVeranstaltung auf der Heimfahrt gewesen. Die beiden Männer, die inNeindorf liegen, hätten noch in dem zertrümmerten Waggon mit ihrenHandys die Rettung gerufen. Böhmer schilderte auch den Fall einesjungen Mädchens, das bewusstlos sei. Angesichts ihrer schwerstenVerletzungen habe sie «eine schlechte Prognose».

Der leitende Chefarzt der Klinik, Ulf Schippan, sprach von einer«guten Verteilung» der Schwer- und Leichtverletzten auf dieumliegenden Krankenhäuser. Damit müsse keine Krankenhaus über seinenMöglichkeiten hinaus gehen, sagte er. Zwei Patienten mit leichterenVerletzungen hätten die Klinik bereits am Sonntag wieder verlassenkönnen, die anderen beiden Männer könnten in den nächsten Tagen nachHause.

Ministerpräsident Böhmer an der Unglücksstelle in Hordorf (Sachsen-Anhalt). (FOTO: AFP)
Ministerpräsident Böhmer an der Unglücksstelle in Hordorf (Sachsen-Anhalt). (FOTO: AFP)
AFP