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Harz Harz: Zehntausende feierten die Walpurgisnacht

01.05.2010, 10:53
Als Teufel und Hexe verkleidet sitzen ein Mann und eine Frau während der Walpurgisnacht auf einem Stein auf dem Hexentanzplatz in Thale (Landkreis Harz). (FOTO: DPA)
Als Teufel und Hexe verkleidet sitzen ein Mann und eine Frau während der Walpurgisnacht auf einem Stein auf dem Hexentanzplatz in Thale (Landkreis Harz). (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Thale/Halberstadt/dpa. - Zehntausende Menschen haben in der Nacht zum 1. Mai eine friedliche Walpurgis im Harz gefeiert. Zu den Veranstaltungen im Ostharz kamen insgesamt 23 900 Menschen, wie die Polizei am Samstag in Halberstadt mitteilte. In der Nacht wurde inrund 30 Harz-Orten traditionell mit Hexen und Teufeln der Wintervertrieben. Dazu haben sich viele Einheimische mit Masken undKostümen verkleidet. Die größte Walpurgisfeier mit viel modernerTechnik, Laserstrahlen und Lichteffekten gab es mit rund 8000Besuchern auf dem Hexentanzplatz bei Thale. Im Ort feierten weitere3000. «Es war extrem ruhig und friedlich», sagte der Sprecher.

Im Westharz hingegen gab es im Freibad in Rhüden eine handfestePrügelei. Vier junge Männer im Alter von 17 und 18 wurden dabeiderart verletzt, dass sie in ein Krankenhaus gebracht werden mussten.Ein Mann wurde von den Beamten in Gewahrsam genommen, weil er einverbotenes Butterfly-Messer bei sich hatte. Im Lagezentrum inBraunschweig berichtete ein Sprecher von weiteren einzelnenSchlägereien unter Betrunkenen an anderen Orten.

Für den Westharz hatte die Polizei keine Gesamtbesucherzahl parat.Die größten Walpurgisfeiern habe es in Braunlage mit rund 5000Besuchern gegeben, etwa ebenso viele vertrieben in Hahnenklee denWinter. «Es war alles rege und gut besucht», sagte einPolizeisprecher in Clausthal-Zellerfeld. Im Lagezentrum inBraunschweig berichtete ein Sprecher von einzelnen Schlägereien unterBetrunkenen. Zu schweren Auseinandersetzungen sei es aber nichtgekommen.

Benannt ist die Walpurgisnacht nach der an einem 1. Maiheiliggesprochenen Heidenheimer Äbtissin Walpurga (710-779), derSchutzpatronin gegen Pest, Tollwut und Aberglauben. Die Feiernbasieren ursprünglich auf heidnischen Bräuchen. In vorchristlicherZeit wurde auf dem Brocken, der als Sitz von Göttern und Geisterngalt, zu Frühjahrsbeginn ein Fruchtbarkeitsfest gefeiert. MitEinführung des Christentums wurden die alte Bräuche umgedeutet. Esentstand der Hexen-Mythos.