Harz Harz: Ferienparks liegen im Trend
WERNIGERODE/MZ/LÖ. - Ferienanlagen wie diese sind es, in denen die Touristen oft länger bleiben. Im Schnitt, sagt Miriam Fuchs vom Harzer Tourismusverband, liegt die Übernachtungsdauer in der Region bei drei bis vier Tagen, "im Sommer ist sie leicht erhöht". Der Ferienpark in Wernigerode kommt auf durchschnittlich fünf Tage, jetzt buchen die Gäste für bis zu zwei Wochen. "Wir haben über 70 Prozent Jahresauslastung", sagt Kasselmann. Auch damit liege die Anlage mit Ferienhäusern, Erlebnisbad und Spielwelt über den 35 bis 42 Prozent im Harz.
Familienurlaub kommt an - auch bei den Harzfreunden Allrode, einer Selbstversorger-Ferienanlage. Im Vergleich zu Vorjahren, heißt es dort, bleiben die Familien inzwischen auch länger. Viele der Eltern hätten selbst als Kind ihre Ferien in einem Lager oder einer Jugendherberge im Harz verbracht, kommen jetzt mit ihrem Nachwuchs zurück.
Der Trend zur Familie lohnt sich, findet Kasselmann, das Marketing der Region beginne sich darauf einzustellen. "Der Harz hat sich lange zu sehr auf ältere Leute verlassen, war als Seniorenreisegebiet verschrien." Nicht, dass der Ferienpark in Wernigerode mit Rentnern schlechte Geschäfte machen würde. Nur kommen sie heute mit ihren Enkeln. "Wir haben viele Enkelurlauber, sie füllen die Zeit, in der die Eltern arbeiten müssen."
Insgesamt verbuchte der Harz in den vergangenen Jahren steigende Übernachtungszahlen. 6,1 Millionen wurden 2010 in der offiziellen Statistik gezählt. Aber der Harz ist wetterabhängig. Im Ostteil des Gebirges, der bis April im Gegensatz zur Gesamtregion ein Übernachtungsplus von 2,9 Prozent verbuchte, erwarten laut Umfrage der sachsen-anhaltischen Industrie- und Handelskammern rund 33 Prozent der Unternehmen in der Tourismuswirtschaft diesen Sommer bessere Geschäfte als 2010. Im gesamten Land sind es 28 Prozent. Nun soll auch wieder eingestellt werden: In der Gastronomie planen 18 Prozent der Firmen mehr Personal (2010: zehn), in der Beherbergung 16 (2010: sechs).