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Hallorenkugel Hallorenkugel: Eine runde Sache

05.09.2012, 18:57
Halloren-Kugeln stehen im Betriebsverkauf der Halloren Schokoladenfabrik AG in Halle (Saale). (ARCHIVFOTO: DPA)
Halloren-Kugeln stehen im Betriebsverkauf der Halloren Schokoladenfabrik AG in Halle (Saale). (ARCHIVFOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Halle (Saale)/MZ. - Wer hat vor 60 Jahren die Hallorenkugel erfunden?

Der Erfinder heißt Georg Knau und hat damals in der Produktentwicklung der Schokoladenfabrik gearbeitet. Ziel war es, in der Nachkriegszeit eine "kleine Süßigkeit für das Volk" anbieten zu können.

Wer kennt das Originalrezept?

Das Originalrezept liegt im Tresor der Schokoladenfabrik. Nur wenige Eingeweihte kennen die exakte Rezeptur. Seit 1973 wurde die Zusammensetzung nicht mehr verändert.

Wie groß und wie schwer sind die Kugeln?

Eine Hallorenkugel wiegt exakt 10,4 Gramm. Somit kommen in die 125-Gramm-Packung jeweils zwölf Stück. Die Pralinen sind 25 Millimeter hoch und 23 Millimeter breit. Ihre Form erinnert an die Silberknöpfe auf den Trachten der Halloren Bruderschaft.

Wie viele Kugeln werden pro Jahr hergestellt?

Inzwischen verlassen jedes Jahr rund 180 Millionen Stück die Schokoladenfabrik - Tendenz steigend. Damit verzehrt jeder Bundesbürger im Schnitt 2,3 Kugeln im Jahr. Würde die jährliche Produktion aneinandergereiht, ergäbe dies eine Strecke von rund 4 500 Kilometern.

Wie viele Geschmacksvariationen sind derzeit auf dem Markt?

Es gibt ein Sortiment von acht Sorten, das ganzjährig im Angebot ist. Hinzu kommen Varianten, die jeweils nur in einer bestimmten Jahreszeit zu haben sind. Insgesamt wurden bis heute 20 verschiedene Sorten hergestellt.

Was sind die aktuellen Trends im Geschmack?

Alles, was in Richtung sauer geht. Entsprechende Hallorenkugeln soll es auch bald geben, wahrscheinlich im kommenden Jahr.

Wann schmecken die Kugeln am besten?

Bei einer Temperatur von 18 bis 22 Grad. Und genau bei dieser Temperatur sollen die Pralinen auch gelagert werden.

Wer isst die Hallorenkugeln?

Alle - sagen zumindest Marktforscher. Unterschiede zwischen Männern und Frauen oder zwischen einzelnen Altersgruppen gibt es jedenfalls nicht. Primäre Zielgruppe sind aber nach wie vor Familien mit Kindern. Die Hallorenkugel soll eine "Volkspraline" bleiben.

Setzt sich die Kugel auch im Westen durch?

Immer stärker. Dort sind Hallorenkugeln inzwischen in 36 Prozent der Verkaufsstellen zu haben. Dennoch bleibt Ostdeutschland Hauptabsatzgebiet. Hier gibt es in 98 Prozent der Verkaufsstellen Hallorenkugeln. Aber auch im Ausland sind die Kugeln gefragt und werden in mehr als 20 Ländern verkauft.

Welche Prominente greifen gerne zu?

Die Schokoladenfabrik nennt zwar keine Namen, ist aber überzeugt, dass schon zahlreiche international bekannte Politiker die Kugeln aus Halle verzehrt haben. Der Grund liegt auf der Hand. Der langjährige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher ist weiter als Schokoladen-Botschafter für das Unternehmen unterwegs. Dabei nimmt er auf jeder Reise Kugeln aus seiner Heimatstadt als Gastgeschenk mit.

Welche Bedeutung haben die Pralinen für die Schokoladenfabrik selbst?

Die Kugeln sind eindeutig das Brot-und-Butter-Produkt des Unternehmens. Am Standort in Halle machen sie 40 Prozent des Umsatzes aus. Doch nicht nur das: Auch als Werbeträger sind die Kugeln inzwischen von unschätzbarem Wert für das Unternehmen.

Und wie entwickelt sich das Unternehmen im Jubiläumsjahr?

Die Schokoladenfabrik will weiter wachsen. In diesem Jahr soll der Umsatz von knapp 70 Millionen auf 87 Millionen Euro gesteigert werden. Dabei wird ein Gewinn von rund vier Millionen Euro angestrebt.