1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Gewerkschaft: Gewerkschaft: Lokführer streiken erneut beim Harz-Elbe-Express

Gewerkschaft Gewerkschaft: Lokführer streiken erneut beim Harz-Elbe-Express

02.07.2011, 08:29
Blick auf einen Triebwagen des Harz-Elbe-Express
Blick auf einen Triebwagen des Harz-Elbe-Express dpa-Zentralbild

Halle (Saale)/dpa. - Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)hat die Lokführer des Harz-Elbe-Express (HEX) am Samstag erneut zumStreik aufgerufen. Die ersten seien bereits um 03.00 Uhr in denAusstand getreten, sagte GDL-Sprecher Peter Korleck am Samstag.«Mehr als die Hälfte der Züge, die am Wochenende fahren sollen, wirdbestreikt.» Die Gewerkschaft rechnet damit, dass sich bis zu 15Lokführer an dem Ausstand beteiligen. Auch das Zugbegleitpersonal seizum solidarischen Arbeitskampf aufgerufen. Wie lange der Streikdauert, wollte die GDL nicht bekanntgeben.

Der Harz-Elbe-Express reagierte mit einem eingeschränktenNotfahrplan. «Die meisten Bahnen fahren. Wir rechnen mit 12Zugausfällen bis zum Abend», sagte ein Sprecher des Unternehmens amSamstag. Zwischen Halberstadt und Blankenburg richtete derHarz-Elbe-Express Schienenersatzverkehr ein. Auch auf den StreckenHalberstadt-Bernburg und Halberstadt-Könnern mussten Reisendeteilweise auf Busse umsteigen. Zwischen Halberstadt und Magdeburgfuhren Expresszüge, die auch an kleineren Bahnhöfen hielten. ZwischenHalberstadt und Vienenburg sowie zwischen Halberstadt und Thalesollten zumindest im Zweistundentakt Züge fahren.

«Die ständigen Streiks sind für alle eine Belastung», sagte derSprecher und forderte die GDL zum Einlenken auf. Die Gewerkschafthält dagegen und will mit ihrem Streik den Druck auf Arbeitgebererhöhen, um einheitliche Tarifstandards für die etwa 26 000 Lokführerder gesamten Branche durchzudrücken.

Die GDL hatte ihren jüngsten dreitägigen Streik beimHarz-Elbe-Express erst am Montag beendet. Das Verkehrsunternehmenreagierte mit der «Aussperrung» zweier Lokführer. Sie dürfen seitdemnicht mehr arbeiten. «Wir lassen uns auch davon nicht kleinkriegen»,sagte GDL-Sprecher Korleck und kündigte arbeitsrechtliche Schrittean. Nachdem auch bei der Vogtlandbahn in Sachsen und der OstdeutschenEisenbahn GmbH in Berlin und Brandenburg Lokführer ausgesperrtwurden, befasst sich am Montag das Arbeitsgericht in Frankfurt amMain mit dem Fall. Eine Aussperrung sei zwar rechtlich zulässig, abernicht für die Beilegung eines Tarifkonflikts geeignet, so die GDL.