Gemeinnützige Arbeit statt Haftstrafe Gemeinnützige Arbeit statt Haftstrafe: Land sparte im vergangenen Jahr 7,2 Millionen Euro
Magdeburg/dpa. - Durch gemeinnützige Arbeit als Ersatz für eine Freiheitsstrafe hat das Land im vergangenen Jahr 7,2 Millionen Euro für Haftplätze gespart. Wie das Justizministerium am Montag in Magdeburg mitteilte, brauchte das Land wegen der von Straftätern erbrachten Ersatzleistungen für 96 000 Hafttage kein Geld ausgeben. «Bezogen auf die Bevölkerungszahl ist Sachsen-Anhalt mit 3692 eingesparten Hafttagen pro 100 000 Einwohnern bundesweit führend», sagte Justizminister Curt Becker (CDU).
Die Gesamtkosten für einen Haftplatz belaufen sich auf 75 Euro pro Tag, sagte Becker. So gebe das Land beispielsweise für die Verpflegung eines Häftlings am Tag 6,20 Euro aus. «Bei 96 000 eingesparten Hafttagen brauchten also allein hier 200 000 Euro nicht für den Vollzug ausgegeben werden», sagte der Minister.
Mit dem Leisten gemeinnütziger Arbeit sind laut Becker aber nicht nur Geld gespart und die Haftanstalten in Sachsen-Anhalt entlastet worden. «Die Straftäter erbrachten durch ihre Arbeit auch eine nützliche Leistung für die Allgemeinheit», sagte Becker. Zugleich betonte er: «Gemeinnützige Arbeit ist kein Allheilmittel zur Reaktion auf Kriminalität.» Sie habe nur Sinn, wenn bereitwillige Täter, die eine Geldstrafe nicht bezahlen können, die sonst fällige Ersatzfreiheitsstrafe durch freie Arbeit tilgen wollen.