«Foodwatch» verklagt Sachsen-Anhalt «Foodwatch» verklagt Sachsen-Anhalt: Streit um Uran im Wasser

Magdeburg/MZ/gau. - Hintergrund des Streits ist eine Untersuchungdes Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).Das Institut hatte 2005 in 34 von 1530 deutschenMineralwasserproben einen Urangehalt gefunden,der über dem von der WeltgesundheitsorganisationWHO empfohlenen Richtwert von 15 Mikrogrammpro Liter liegt. Foodwatch-Mitarbeiter ThomasBrendel will erfahren haben, dass 30 der Probenaus Nordrhein-Westfalen, Baden-Württembergund Sachsen-Anhalt stammen - und wollte vomMagdeburger Gesundheitsministerium Einzelheitenwissen. Doch dort verweigerte man die Auskunft.Brendel zog vor Gericht, der Prozess läuftderzeit vor dem Verwaltungsgericht in Magdeburg."Die bezüglich des Urangehaltes von Mineralwässernerhobenen Werte unterliegen dem Betriebsgeheimnis",erklärte das Ministerium. Zu dem laufendenVerfahren wollte ein Sprecher am Dienstag nichtStellung beziehen. "Nach Aussagen des Landesamtesfür Verbraucherschutz weisen aber die Wässerim Land keine Überschreitung des WHO-Richtwertesauf", behauptet Sprecher Holger Paech. WolfgangStubbe, Geschäftsführer des Verbandes DeutscherMineralbrunnen, hält den Fall für eine "Stellvertreterdebatte":Foodwatch wolle das geplante Verbrauchergesetzesangreifen. Zudem Vorwurf war am Dienstag keine Stellungnahmevon Foodwatch mehr zu bekommen. Der Prozessvor dem Verwaltungsgericht wird voraussichtlichim Mai fortgesetzt.
Das Institut für Risikobewertung warnt voreiner "möglichen krebsauslösenden Wirkung"von Uran. Geringe Mengen seien für Erwachsene"akzeptabel", sollten aber im Wasser für Säuglingsnahrung"nicht bestimmbar sein". Das Institut empfiehlteinen Urangehalt von maximal 0,2 Mikrogramm,deutlich weniger als die WHO.