Flughafen Leipzig/Halle Flughafen Leipzig/Halle: Verdi ruft Sicherheitspersonal zum Streik auf

Leipzig/MZ/wsl - Flugpassagiere am Flughafen Leipzig/Halle müssen am Montag zwischen 14 und 22 Uhr mit Verzögerungen bei der Abfertigung rechnen. Anlass ist ein von der Gewerkschaft Verdi angekündigter Streik des Sicherheitspersonals.
„Jeder Cent ist wichtig! Wir bitten alle Fluggäste um Verständnis, aber auch Sicherheit hat ihren Preis“, heißt es in einer Verdi-Pressemitteilung von Montagmittag. Die Dienstleistungsgewerkschaft hat ihre Mitglieder am Montag zwischen 14 und 22 Uhr zum Streik aufgerufen, die im Sicherheitsbereich des Flughafens Leipzig/Halle beschäftigt sind. Verdi rechnet damit, dass 50 bis 70 Beschäftigte dem Streikaufruf folgen.
„Die große Mehrheit der Beschäftigten erhält derzeit einen Stundenlohn von 7,54 Euro“, teilte Verdi-Landesbezirksfachbereichsleiterin Christel Tempel mit. Auch wenn das bisherige Angebot der Arbeitgeber höher gewesen sei als in den Vorjahren – es reiche nicht aus, um die Arbeit der Luftsicherheitsassistenten im Schichtdienst „entsprechend zu honorieren“ und „den Abstand an die Entlohnung der Sicherheitsbeschäftigten an allen anderen Flughäfen in Deutschland“ aufzuholen.
Innerhalb der angekündigten acht Streik-Stunden gibt es in Leipzig/Halle 14 Starts und Landungen, damit seien rund 900 Passagiere betroffen, teilte Flughafen-Sprecher Uwe Schuhart auf MZ-Anfrage mit. Für Kontrollen an deutschen Flughäfen ist die Bundespolizei zuständig, für den Flughafen Leipzig/Halle ist es die Bundespolizeidirektion in Pirna. Deren Sprecher Sascha Reichelt rechnet durch den Streik mit Verzögerungen, „die Abfertigung wird aber gewährleistet“.
Neben den Bundespolizisten arbeiten am Flughafen die Beschäftigten privater Unternehmen wie Kötter Security und Securitas Aviation Service im Auftrag der Bundespolizei. „Bei diesen Unternehmen fordern wir kein Personal, sondern Arbeitsleistungen in Form von Arbeitsstunden an“, sagte Polizeisprecher Reichelt.
„Unsere Luftsicherheits-Assistenten verdienen 10 Euro brutto pro Stunde und arbeiten in zwei Schichten: von 3.30 bis 12.30 Uhr sowie von 12.30 bis 21.30 Uhr“, sagte Securitas-Stationsleiter Erik Schmidt. Die Kontrollen der Fluggäste finden seinen Angaben zufolge „flugplanabhängig“ statt, mit 24 und 27 Luftsicherheits-Assistenten. Insgesamt habe Securitas Aviation Service 51 Mitarbeiter in Leipzig/Halle. Neben den Luftsicherheits-Assistenten gebe es so genannte Luftsicherheits-Kontrollkräfte. Diese Unterscheidung sei wichtig, weil es sich um unterschiedliche Tätigkeiten handele.
Tarifpartner der Gewerkschaft Verdi ist der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW), ein Zusammenschluss von 850 Firmen aus der Sicherheits-Branche. Die Gewerkschaft fordert für Mitarbeiter an den Sicherheitskontrollen der Flughäfen in Sachsen und Thüringen 13,25 statt zehn Euro Stundenlohn. Für Sicherheitsbedienstete, die auf dem Airport-Gelände arbeiten, soll sich nach Verdis Forderung der Stundenlohn von 7,54 auf zehn Euro erhöhen. Weil die Gewerkschaft die bisherigen Angebot des BDSW für unzureichend hält, waren die Tarifverhandlungen abgebrochen worden.