Erdschweremessung im Harz Erdschweremessung im Harz: Brocken erfreut Wissenschaftler

Schierke/Magdeburg/dpa - Vermessung des Harzes: Bei Untersuchungen am Brocken sind Wissenschaftler auf einen Idealfall gestoßen. Denn die von Ort zu Ort variierende Fallbeschleunigung liege auf dem Berg bei genau 9,81 Meter pro Quadratsekunde - wie es im Lehrbuch jeder siebten Klasse stehe, sagte der Sprecher des Verkehrsministeriums, Bernd Kaufholz, in Magdeburg. Weltweit schwankten die Werte zwischen 9,78 und 9,83 Meter pro Quadratsekunde. Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) bringe nach diesen erfreulichen Ergebnissen nun am Montag einen Hinweis auf dem Brockenplateau an.
In der Geophysik versteht man unter Fallbeschleunigung die Größe, die ein Körper bei freiem Fall auf die Erdoberfläche erfährt. Deren Betrag bezeichnet man als Schwere.
Einen sogenannten Schwerepunkt hätten die Wissenschaftler nun im konkreten Fall am Brocken gemessen, sagte Kaufholz. Der Wert hänge unter anderem von der Entfernung zum Erdmittelpunkt, den darunter befindlichen Gesteinsarten oder etwa dem Breitengrad ab.
Die aktuellen Vermessungen seien vor allem für Kartographen interessant, sagte Kaufholz. Mit den Untersuchungen könnten etwa Lagerstätten für Grundwasser oder Minerale aufgedeckt werden.
Am Montag will Webel die Ergebnisse auf dem höchstgelegenen Berg im Norden Deutschlands selbst überprüfen, sagte Kaufholz. Der Brocken war bereits in der Vergangenheit Ziel zahlreicher Untersuchungen. So schwankten im Laufe der Jahre etwa die Angaben zu seiner genauen Höhe. Experten berichtigten sie vor geraumer Zeit von den noch heute in Atlanten und Schulbüchern zu lesenden 1142 Meter auf 1141 Meter.