Entführung Entführung: Erneut Mahnwache für Irak-Geiseln in Leipzig
Leipzig/dpa. - Mit einer Mahnwache wollen Leipziger am Montagabend erneut ihre Solidarität mit den Irak-Geiseln René Bräunlich (31) und Thomas Nitzschke (28) bekunden. Sie soll imAnschluss an das traditionelle Friedensgebet in der LeipzigerNikolaikirche beginnen. Dazu werden Angehörige und Freunde derGeiseln erwartet. Vergangenen Donnerstag kamen etwa 500Menschen zu einer Mahnwache.
In der Nikolaikirche treffen derzeit Solidaritätbekundungen ausganz Deutschland ein. «Ich erhalte viele Anrufe von Gemeinden, dieuns ihrer Gedanken und Gebete versichern», sagte Pfarrer ChristianFührer der dpa. Im Sonntagsgottesdienst hatte er für die Geiselngebetet. Vor der Kirche wächst das Kerzenmeer. Auch nachts kommenMenschen und zünden Kerzen an oder legen Blumen nieder.
Von den beiden im Irak entführten Ingenieuren aus Leipzig gab esnach Ablauf eines Ultimatums kein neues Lebenszeichen. DeutscheBehörden konnten knapp zwei Wochen nach der Geiselnahme noch keinendirekten Kontakt zu den Entführern herstellen. Vertreter muslimischerVerbände in Deutschland forderten am Sonntag eine sofortigeFreilassung von Bräunlich und Nitzschke.
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hofft, dass seinAppell im arabischen Fernsehsender Al-Dschasira an die irakischenEntführer zur Freilassung der Deutschen führt. «Wir haben über vieleTage versucht, Kontakt zu den Tätern aufzunehmen. Das ist uns nichtgelungen», sagte er am Sonntag im Deutschlandfunk. Bei den Bemühungenerfährt die Bundesregierung nach Steinmeiers Worten auchUnterstützung in der arabischen Welt.
SPD-Chef Matthias Platzeck sagte am Sonntagabend im ZDF, er«wünsche sehr, dass wir ganz schnell diese beiden wieder in unsererMitte haben. Und zwar gesund und unversehrt.»
