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Elbe-Hochwasser Elbe-Hochwasser: Pegel in Sachsen und Sachsen-Anhalt sinken

09.04.2006, 14:13
Feuerwehrleute und Bürger sichern mit der Unterstützung durch Bundeswehr-Hubschrauber den Elbdeich bei Prettin (Kreis Wittenberg) mit Sandsäcken. (Foto: dpa)
Feuerwehrleute und Bürger sichern mit der Unterstützung durch Bundeswehr-Hubschrauber den Elbdeich bei Prettin (Kreis Wittenberg) mit Sandsäcken. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Magdeburg/Dresden/dpa. - Die Lage in den Hochwassergebieten entlang der Elbe entspannte sich in beiden Ländern angesichts sinkender Pegelstände. Die Dämme hieltendem hohen Wasserdruck stand. Allerdings spitzte sich die Situation im Norden Deutschlands zu.

In Sachsen-Anhalt galt Katastrophenalarm noch im LandkreisStendal, wo außerdem viele Agrarflächen überflutet wurden. AmWochenende zog es Katastrophentouristen in die Hochwasserregionen. Die Behörden, wie in Magdeburg, gingen dagegen mit Platzverweisen, Verwarnungen und Bußgeldern vor. Ziel war es, die Sicherheit der Deiche und die Arbeit der Helfer nicht zu gefährden.

Sachsen-Anhalts Umweltministerin Petra Wernicke (CDU) schlug mitBlick auf den Nachbarn Sachsen vor: «In der Region Prettin könnten beide Länder in beispielhafter Weise Deiche gemeinsam planen, finanzieren und bauen. Das wäre wirklich ein positives Signal». Dermehrere Kilometer lange Damm der Elbe an der Kleinstadt im LandkreisWittenberg gilt als neuralgischer Punkt beim Hochwasser. Bei einemDammbruch drohen mehrere Ortschaften überflutet zu werden. Dasaktuelle Elbe-Hochwasser habe gezeigt, dass es an den Deichen in derGrenzregion Schwachstellen gebe, sagte Wernicke.

Ihr sächsischer Kollege Tillich sagte, der Freistaat sei beimHochwasserschutz an der Elbe grundsätzlich zu einer noch engerenZusammenarbeit mit anderen Bundesländern bereit. Der Freistaat habesich dabei schon immer mit den Elbe-Anrainern Sachsen-Anhalt undBrandenburg abgestimmt. «Es gibt aber nichts, was in derZusammenarbeit nicht noch besser gemacht werden kann», sagte Tillich.Die gemeinsame Planung könne noch vertieft und intensiviert werden.«Bei der Finanzierung muss aber jeder seinen eigenen Anteil tragen»,sagte er.

Wernicke hatte angekündigt, das bis 2010 ausgelegteHochwasserschutzkonzept ihres Landes zu überarbeiten und Erfahrungenaus der Flut 2006 einfließen zu lassen. «Die Konzeption ist nichtstatisch und muss angepasst werden», sagte sie. Das gelte unteranderem für die Frage, an welchen Stellen neue Deiche gebaut werdenmüssten. Nach dem bisherigen Planungen sind bis 2010 weitere rund 300Millionen Euro für die Deichsanierung in Sachsen-Anhalt vorgesehen.

Laut Wernicke war es richtig, dass nach der Jahrhundertflut 2002im Land ohne Zeitverzug mit der Sanierung der Deiche nach DIN-Normbegonnen worden sei. «Das dafür eingesetzte Geld ist gut angelegtesGeld», sagte sie. Zudem seien im Land auch Deiche zurückverlegt undzusätzliche Überschwemmungsflächen ausgewiesen worden. «Diesen Wegwollen wir fortsetzen», sagte sie.

Der Pegelstand der Elbe war in Magdeburg bis zum Sonntagmittagnach Angaben des Landesbetriebes für Hochwasserschutz auf 5,95 Meter,in Wittenberg auf 5,89 Meter gesunken. In Wittenberg hob LandratHartmut Dammer (parteilos) am Sonntag den Katastrophenalarm auf. ImUnterlauf der Elbe bei Tangermünde wurden 7,05 Meter gemessen, inWittenberge 7,18 Meter. Einsatzkräfte hatten landesweit in denvergangenen Tagen auch mit Hilfe der Bundeswehr unermüdlich mitSandsäcken die Deiche verstärkt und einzelne Sickerstellenabgedichtet.

Ein vom Hochwasser eingeschlossener Bauwagen steht am Rand der Gemeinde Bömenzien bei Seehausen in der Altmark. (Foto: dpa)
Ein vom Hochwasser eingeschlossener Bauwagen steht am Rand der Gemeinde Bömenzien bei Seehausen in der Altmark. (Foto: dpa)
dpa-Zentralbild