Ehemaliger Ortsbürgermeister von Tröglitz Ehemaliger Ortsbürgermeister von Tröglitz: LKA ermittelt wegen Drohungen gegen Markus Nierth

Tröglitz - Sachsen-Anhalts Landeskriminalamt hat wegen Drohungen gegen Leib und Leben des zurückgetretenen Ortsbürgermeister von Tröglitz, Markus Nierth, Ermittlungen aufgenommen. „Er muss sein Leben aufgrund der Drohungen bedroht sehen“, sagte LKA-Sprecher Andreas von Koß am Montag in Magdeburg.
Spezialisten haben eine Gefährdungsanalyse erstellt. Wenn sie zu den Ergebnis kämen, dass eine anhaltende Gefährdung für Nierth und seine Familie vorliegt, werde ein Schutzkonzept erarbeitet, das auch in Personenschutz münden könne. Details zu dem Konzept sollten nicht öffentlich gemacht werden.
Bedrohung kommt nicht aus der Region
Der LKA-Sprecher betonte: „Die Bedrohungen kommen nicht aus dem unmittelbaren Umfeld, nicht einmal aus der Region.“ Der Schreibweise nach könnten sie aus dem rechten Spektrum stammen. Nierth sei in verschiedenen Formen beschimpft und auch bedroht worden, schriftlich, telefonisch und per E-Mail.
Nierth (parteilos) war Anfang März zurückgetreten, weil Rechtsextreme vor seinem Wohnhaus gegen die Unterbringung von Asylbewerbern demonstrieren wollten. Er fühlte sich von Politik, Behörden und Bürgern nicht ausreichend geschützt und unterstützt. Sein Schritt hatte eine bundesweite Debatte über den Schutz von Politikern vor Demonstranten ausgelöst, die Entscheidungsträger auch in ihrer Privatsphäre unter Druck setzen wollen. (dpa)