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Schutz gegen das Virus Nicht in der Kirche: Pfarrer stoppt Corona-Impfung für Obdachlose

In Dresden wollte die Diakonie am Montagabend Obdachlosen eine Corona-Impfung ermöglichen. Doch ein Pfarrer hatte etwas dagegen. Als er erfuhr, dass die Impfungen in den Räumen seiner Kirche stattfinden sollten, legte er sein Veto ein.

08.12.2021, 10:01
In Dresden hat ein Pfarrer am Montagabend die Impfung von Obdachlosen in seiner Kirche verhindert.
In Dresden hat ein Pfarrer am Montagabend die Impfung von Obdachlosen in seiner Kirche verhindert. Foto: dpa

Dresden/DUR – In Dresden hat ein Pfarrer am Montagabend die Impfung von Obdachlosen in seiner Kirche verhindert. Wie mehrere lokale Medien berichten, wollte die Diakonie im Rahmen der sogenannten Nachtcafes – Anlaufstellen für Obdachlose in kalten Winternächten – in der Dreikönigskirche Impfungen gegen das Corona-Virus anbieten.

Pfarrer Matthias Kunze sagte jedoch nein. "Der Pfarrer vor Ort hat gesagt, dass er das nicht möchte, weil das zu einer weiteren Polarisierung führen könnte“, erklärte Superintendent Albrecht Nollau gegenüber Tag24.

Corona-Impfung für Obdachlose: Diakonie impft schließlich in anderen Räumen

Die Diakonie konnte schließlich umplanen. Anstatt im Nachtcafe in der Dreikönigkirche wurde schließlich wenige Hundert Meter entfernt in eigenen Räumen der Diakonie geimpft. 23 Menschen hätten das Angebot angenommen.

Während der Pfarrer der Dreikönigskirche keine Impfungen in seinem Haus dulden wollte, waren andere Geistliche der Stadt da anderer Meinung. So wurde am ersten Advent unter anderem in der Dresdner Frauenkirche und in den Räumen des katholischen Bistums Dresden-Meißen geimpft. Der Vorfall vom Montag soll nun auch noch einmal Thema im Kirchenvorstand werden.