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Die Selke  Die Selke : Idyllische schnelle Schöne

Von Petra Korn 19.04.2013, 13:16
Der Selkefall im Selketal nahe Dratzug
Der Selkefall im Selketal nahe Dratzug Chris Wohlfeldt Lizenz

/MZ - Die Selke ist ein idyllisches Flüsschen. Sie verzückte schon Heinrich Heine, der sie eine „schöne liebenswürdige Dame“ nannte, und verzaubert Harz-Reisende bis heute. Doch die sanfte Schöne kann auch plötzlich zum zerstörerischen Strom werden, der Straßen, Wege und Brücken mit sich reißt und Häuser flutet. Wie beim Jahrhunderthochwasser 1994. Und so richten sich nicht nur verträumte Blicke auf das Flüsschen, sondern mitunter auch bange, wenn Frühlings-Tauwetter wie jetzt das Flussbett randvoll füllt.


Fest aber steht: Obwohl mit gerade mal 64 Kilometern Länge eher klein, kann sich die Selke vom Bekanntheitsgrad her mit den ganz großen Flüssen locker messen. In den Quellwiesen auf einer Höhe unweit von Stiege entspringend und 460 Höhenmeter tiefer in die Bode mündend, findet an ihren Ufern jeder sein Plätzchen: Wanderer, Familien, Ruhesuchende und vor allem Naturliebhaber. Ist sie doch Teil des Naturschutzgebietes Oberes Selketal, das sich von der Quelle bis zur Gemarkung Falkenstein/Harz erstreckt, und des sich daran anschließenden Naturschutzgebietes Selketal, in dem Eisvogel, Feuersalamander oder Prachtlibelle ebenso zu Hause sind wie Graslilien und Waldhyazinthen. Ein besonderer unter den ungezählten schönen Plätzen ist der Selkefall bei Alexisbad, der natürlich wirkt und doch von Menschenhand stammt.


Übrigens: Vom Albrechtshaus unweit der Quelle bis zum Ort Mägdesprung folgen dem Flusslauf die Gleise der ältesten Schmalspurbahn im Harz, die auch nach der „schönen Dame“ benannt wurde: die Selketalbahn.