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Burg Giebichenstein Burg Giebichenstein: Hochschule entwirft die Arbeitskleidung für BMW

08.07.2003, 20:44
Entwürfe für die Bekleidung der Beschäftigten des neuen BMW-Werkes in Leipzig stellen am Dienstag (08.07.2003) die Studenten Torsten und Ulrike an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle/Saale vor. Während Ulrikes Outfit eher als witzige Vorstellung einer Studentin zu werten ist, gehört der Anzug von Torsten zu den sachlichen Sichten auf eine funktionelle Arbeitskleidung für die Autohersteller. Die beiden Entwürfe gehören zu zehn kleinen Kollektionen aus Probematerialien, die von Modedesign-Studenten als Diskussionsgrundlage mit Vertretern der Münchner Zentrale von BMW dienen sollen. (Foto: dpa)
Entwürfe für die Bekleidung der Beschäftigten des neuen BMW-Werkes in Leipzig stellen am Dienstag (08.07.2003) die Studenten Torsten und Ulrike an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle/Saale vor. Während Ulrikes Outfit eher als witzige Vorstellung einer Studentin zu werten ist, gehört der Anzug von Torsten zu den sachlichen Sichten auf eine funktionelle Arbeitskleidung für die Autohersteller. Die beiden Entwürfe gehören zu zehn kleinen Kollektionen aus Probematerialien, die von Modedesign-Studenten als Diskussionsgrundlage mit Vertretern der Münchner Zentrale von BMW dienen sollen. (Foto: dpa) dpa

Halle/dpa. - Die rund 5000 Beschäftigten des neuen BMW-Werkes in Leipzig sollen künftig Arbeitskleidung nach Entwürfen der Kunsthochschule Halle tragen. «Von den Küchenkräften, über den medizinischen Dienst, vom Büromitarbeiter bis zur Produktion - für alle wird es eigens entwickelte Bekleidung geben», erzählt die Modedesignerin Sybille Mittag von der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle. Sie ist in diesen Tagen dabei, in Zusammenarbeit mit der Münchner BMW-Zentrale Studentenentwürfe bis zur Produktionsreife weiterzuentwickeln.

Ein Semester lang haben 11 künftige Modedesigner ihre Vorstellungen von moderner, farbenfroher und funktioneller Berufsbekleidung skizziert und Modelle entworfen. «Das sind sozusagen Skizzen am Körper», sagt Kunstprofessor Thomas Greis, der das Studienprojekt des 5. Semesters im Fach Modedesign mit betreute. «Im vorigen Jahr sahen Mitarbeiter von BMW eine Modenschau mit Burg- Entwürfen. Danach kam der Auftrag», erzählt Greis.

Unter dem Titel mit ironischem Beiklang «Noblesse oblige» (Adel verpflichtet) erarbeiteten die Studenten zehn kleine Kollektionen. Entstanden ist ein Mix aus fantasievoll-witzigen und und ernsthaften, streng funktional orientierten Entwürfen: schneeweiße, dick wattierte Anzüge mit dem BMW-Logo an prominenter Stelle, die eher an Astronautenkleidung erinnern, stehen schicken Kombinationen aus Hose oder Rock und Jacke gegenüber.

«BMW hat schon eine Vorauswahl getroffen, daraus werden jetzt Prototypen entwickelt, die speziellen Anforderungen auch vom Stoff her entsprechen müssen», erläutert Greis. «Die Materialien müssen robust sein und häufiges Reinigen aushalten, ein Schweißer braucht einen anderen Arbeitsanzug als ein Lackierer».

Im Leipziger BMW-Werk soll nach dem Willen der Chefetage eine ausgewogene Altersstruktur herrschen. 20-Jährige werden neben über 50-Jährigen arbeiten. «Das behalte ich bei Farben und Schnitt im Auge. Junge müssen sich darin ebenso wohl fühlen wie Ältere, Schlanke ebenso wie Füllige», sagt Sybille Mittag. Ein stupides Einheitsgrau soll es jedenfalls dennoch nicht geben. An dem konkreten Farbkonzept wird derzeit noch getüftelt.

Professor Greis denkt schon ein bisschen weiter: «Vielleicht ist ja Leipzig nur der Anfang für die weltweite Vereinheitlichung der Berufskleidung in den BMW-Werken - nach unseren Entwürfen.»