Bundestagswahl 2009 Bundestagswahl 2009: Zwischen Hartz IV und Kernkraft
HALLE/MZ. - Christel Kaufmann aus Aken will wissen, wie die SPD-Kandidatin zur Zwangsrente für ältere Hartz-IV-Empfänger steht. Kaufmann erzählt, dass dies für sie und ihren Mann mit insgesamt 32,4 Prozent Abzug von den zusammen ohnehin nur 680 Euro Hartz IV verbunden ist. "Dass man davon eigentlich nicht leben kann, wissen Sie ja sicher", so Kaufmann.
Waltraud Wolff weiß. Darum habe sie als einzige SPD-Abgeordnete damals auch gegen die Einführung von Hartz IV gestimmt, antwortet sie. Auch wenn sie weiter kämpfen werde, Hoffnung auf grundlegende Änderungen kann sie nicht machen: "Dafür gibt es keine Mehrheit in der SPD."
Udo Kiesewetter aus Dessau stört, dass etliche Windparks im Land oft stillstehen. Wolff sieht dafür die Netze und ihre Betreiber als Ursache. Sie glaubt nicht daran, dass es nur technische Gründe dafür gibt, dass die alternative Windenergie oft nicht vorrangig eingespeist wird. Deshalb spricht sich die SPD-Abgeordnete, die im politischen Beirat der Bundesnetzagentur sitzt, auch für die Übernahme der Netze und ihren Ausbau durch den Staat aus. Und sie steht für den Atomausstieg. Solange viele Investoren und Energiefirmen "weiterhin auf dieses falsche Pferd setzen statt auf die Förderung der alternativen Energien", fehlten hier zum Beispiel nötige Forschungsgelder.
Margrit Schulz aus Bernburg findet es nicht gut, dass ihr Enkel erst 15 Uhr überdreht aus der Schule kommt und keine richtige Freizeit mehr hat und fragt nach Ganztagsschulen. Wolff unterstützt den Aufbau von Ganztagsschulen, wo die Kinder gut aufgehoben seien: "Wenn Ihr Enkel da 16 Uhr nach Hause kommt, hat er frei, weil alles schon in der Schule erledigt wurde." Die Anmeldelisten seien deshalb auch lang.
Klaus-Peter Meusen aus Halle sorgt sich um das Auslaufen des Altersteilzeitgesetzes und will wissen, ob es verlängert werden kann. Wolff: "Wir brauchen einen flexiblen Ausstieg aus dem Arbeitsleben, das steht im SPD-Wahlprogramm."
Am Sonnabend lesen Sie an dieser Stelle Antworten der Grünen-Spitzenkandidatin Undine Kurth.