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Bundespräsident Bundespräsident: Köhler diskutiert mit jungen Leuten über Rechtsextremismus

11.10.2006, 07:51
Bundespräsident Köhler gestikuliert im Beisein von Ministerpräsident Böhmer beim Solarzellenproduzenten «Q-Cells AG» in Thalheim (Kreis Bitterfeld). (Foto: dpa)
Bundespräsident Köhler gestikuliert im Beisein von Ministerpräsident Böhmer beim Solarzellenproduzenten «Q-Cells AG» in Thalheim (Kreis Bitterfeld). (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Zörbig/Bitterfeld/Wolfen/dpa. - Dies sei nicht allein eine Frage der Politik - dabeiseien alle gefordert. «Mich besorgt das Wahlergebnis der NPD. Aber ich gerate nicht in Panik, das wird die Demokratie nicht umwerfen», fügte Köhler mit Blick auf den Einzug der rechtsextremen Partei in den Landtag Mecklenburg-Vorpommerns im September hinzu. «Aber wir müssen uns mit ihnen auseinander setzen, und zwar jeder.»

Köhler absolvierte in Begleitung seiner Ehefrau Eva Luise in derRegion Bitterfeld-Wolfen ein ganztägiges Besuchsprogramm und sah sichsoziale Einrichtungen, eine Kindertagesstätte, einen Jugendclub sowiedas Erfolgsunternehmen Q-Cells AG an. Im Soziokulturellen Zentrum GutMößlitz bei Zörbig (Landkreis Bitterfeld) sprach er sich für eineumfassende Bildung bereits im Kindesalter im Einklang mit Umwelt undNatur aus. Das Gut sei Vorbild. Hier hätten Kinder die Möglichkeit,nicht nur Wissen zu pauken, sondern auch Natur zu erleben.

In Zörbig besuchte Köhler den ältesten Kindergarten Deuschlands,der Kindertagesstätte «Rotkäppchen». Die Einrichtung war vor rund 160Jahren auf Initiative des Pädagogen und Erfinder des KindergartensFriedrich Fröbel (1782-1852) gegründet worden.

Beim börsennotierten Solarzellenhersteller Q-Cells AG in Thalheimunternahm Köhler einen Betriebsrundgang. Er würdigte das Unternehmenals ein Beispiel für den gelungenen Strukturwandel in den neuenLändern. Q-Cells ist mit rund 800 Beschäftigten nach eigenen Angabender weltweit größte unabhängige Hersteller von Solarzellen. InThalheim arbeiten rund 1300 Menschen in Firmen der Solarbranche, biszu 5000 sollen es laut Q-Cells bis 2010 werden.

Im Anschluss ging das Staatsoberhaupt in der benachbartenKreisstadt Bitterfeld über den Wochenmarkt und traf im «Club Linde»mit Jugendlichen zusammen. Am Abend wollte sich Köhler beimMitteldeutschen Rundfundfunk (MDR) erstmals in einer Fernseh-Talkrunde Bürgerfragen stellen.