Gefängnisstrafe verbüßt Verdächtiger im Fall Maddie wird aus Haft entlassen
Der Mann, den Ermittler im Fall des verschwundenen Mädchens Maddie McCann unter Mordverdacht haben, ist aus der Haft entlassen worden. Auch im Fall der vermissten Inga geriet er für kurze Zeit in den Fokus der Ermittler.

Braunschweig/Sehnde. - Nach seiner Haftentlassung muss der im Fall Maddie Verdächtige eine Fußfessel tragen. Diese Vorgabe im Rahmen der Führungsaufsicht gelte für die nächsten fünf Jahre, teilte die Staatsanwaltschaft Braunschweig auf Anfrage mit.
Zuvor hatte der "Spiegel" über den Beschluss des Landgerichts Hildesheim berichtet. Die Verteidiger des 48-jährigen Christian B. hatten daraufhin angekündigt, dagegen vorzugehen.
Verdächtiger im Fall Maddie muss Fußfessel tragen
Die Fußfessel trug der mehrmals Vorbestrafe nach Angaben der Staatsanwaltschaft Braunschweig beim Verlassen der Justizvollzugsanstalt im niedersächsischen Sehnde.
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Dort hatte am Morgen ein Polizeisprecher bestätigt, dass der Deutsche das Gefängnis verlassen habe. Er hat eine Gefängnisstrafe, zu der er 2019 vom Landgericht Braunschweig im Wesentlichen wegen schwerer Vergewaltigung verurteilt worden war, abgesessen.
Neben der Fußfessel bekommt der 48-Jährige einen Bewährungshelfer, mit dem er mindestens einmal im Monat Kontakt halten muss, wie die Braunschweiger Strafverfolger weiter mitteilten.
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Des Weiteren müsse er einen Wechsel seines Wohn- oder Aufenthaltsortes vorher dem Gericht mitteilen und Zustimmung einholen. Sollte er gegen diese Auflagen verstoßen, drohe eine Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren, hieß es von der Staatsanwaltschaft.
Christian B. auch im Fall von Inga aus Stendal verdächtigt
Im Fokus ist der mehrmals vorbestrafte Sexualstraftäter seit einigen Jahren, weil deutsche Ermittler ihn im Fall Madeleine McCann unter Mordverdacht haben.
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Zudem geriet Christian B. bei der seit 2015 vermissten Inga aus Schönebeck in den Fokus der Ermittler. Ermittler fanden auf dem Grundstück des Verdächtigen in Neuwegersleben einen Datenstick mit Kinderpornos.
Weiterhin habe B. nur einen Tag vor dem Verschwinden von Inga am 2. Mai 2015 auf einem Autobahnrastplatz bei Helmstedt in Fahrtrichtung Helmstedt einen Parkplatzunfall gehabt. Die Staatsanwaltschaft in Stendal hatte angekündigt, mögliche Parallelen zum Fall Inga zu prüfen, dies mit Hinweis auf fehlende Anhaltspunkte jedoch eingestellt.
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Sein Verteidiger sprach mit Blick auf die Verdächtigungen im Fall Maddie McCann öffentlich von einer „massiven Vorverurteilungskampagne“. Es gibt keine Anklage in dem Komplex, und es gilt die Unschuldsvermutung.