Biozentrum Halle Biozentrum Halle: Mit Antikörpern gegen Ebola
Halle (Saale)/MZ - Drei Jahre harte Arbeit stecken in dem perfektionierten Verfahren zur Antikörper-Produktion mit Hilfe von Tabakpflanzen. Nach der Patentierung kommt die Technologie jetzt bei der Herstellung des Medikaments ZMapp gegen Ebola zum Einsatz - und findet die Anerkennung in der Fachwelt.
Teamleiter Victor Klimyuk vom Entwicklungsunternehmen Icon Genetics im Biozentrum Halle ist zufrieden. „Wir haben zwar nicht das Problem gelöst, aber mit unserer Arbeit einen Weg dorthin eröffnet“, sagt der Biochemiker aus der Ukraine, der seit 14 Jahren in Sachsen-Anhalt forscht. In der Zeit davor war der heute 56-Jährige an Forschungszentren in Ungarn und in Großbritannien tätig. Halle sieht er als neue Heimat an, auch seine Familie lebt längst hier.
Das Potenzial von Pflanzen für die Entwicklung von Wirkstoffen zu nutzen, ist die selbst gestellte Aufgabe der 30 Wissenschaftler zählenden Firma. Ihre Erfolgsbilanz: 400 Patente in verschiedenen Ländern.
Damit erbringt das Unternehmen Vorleistungen für die Herstellung von neuen Medikamenten gegen gefährliche Erkrankungen, beispielsweise Krebs. Kein Wunder, dass selbst Pharma-Riesen wie der Bayer-Konzern auf die Zusammenarbeit setzen. So investierte Bayer zehn Millionen Euro in eine Pilotanlage für die Antikörperherstellung in Halle und unterstützte klinische Studien. Eine intensive Partnerschaft gibt es gleichfalls seit vielen Jahren zu Firmen in den USA, darunter dem Hersteller des Ebola-Mittels, der Firma Mapp, in San Diego.