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Bildungspolitik in Sachsen-Anhalt Bildungspolitik in Sachsen-Anhalt: Abiturzeugnis 2002 teilweise ungültig

Von Ernst Krziwanie 27.11.2002, 19:33

Halle/MZ. - Die Reifezeugnisse, die rund 8900 Abiturienten in diesem Jahr in Sachsen-Anhalt erworben haben, entsprechen teilweise nicht den bundesweiten Anforderungen. Einige Schulabgänger müssen ihre Abiturzeugnisse nun noch einmal zur Überprüfung und Nachberechnung der Leistungen in ihrem ehemaligen Gymnasium vorlegen.

Bemerkt wurde der Fehler, dessen Auswirkung nicht absehbar ist, an der Universität im bayerischen Bayreuth. Dort wollte sich eine Abiturientin aus Sachsen-Anhalt zum Sommersemester 2002 einschreiben. Sie wurde abgewiesen, da die in ihrem Abiturzeugnis ausgewiesene Gesamtqualifikation nicht den geltenden Anerkennungsvoraussetzungen entsprach. In ihrer Abi-Gesamtnote waren naturwissenschaftliche Fächer nicht im notwendigen Umfang berücksichtigt.

Verursacht wurde die Panne 1999, als die SPD-Regierung mit der Einführung des 13. Schuljahres die Oberstufenverordnung änderte. Danach mussten Schüler, die erstmals 2002 das Abitur nach 13 Schuljahren erwerben wollten, für die Gesamtnote nur zwei Halbjahresleistungen aus naturwissenschaftlichen Fächern einbringen. Bundesweit werden vier verlangt.

Das ganze sei bedauerlich, sagte gestern Brigitte Deckstein, Sprecherin des Kultusministeriums. Inzwischen sei die Verordnung geändert, um 2003 ein bundesweit anerkanntes Abitur zu gewährleisten. "Für mich ist die Panne nicht nachvollziehbar", so der Vorsitzende des Landesschülerrates Carsten Bach. Er wisse, dass einige Schüler klagen wollen, da die Verordnung rückwirkend geändert wurde und nicht den Anfangsanforderungen des Schuljahres 2002/03 entspricht.