Bildung: Bildung: Protest gegen die Rektoren

LEIPZIG/MZ. - Mehr als 4000 Demonstranten aus ganz Deutschlandzogen vom Hauptbahnhof aus Richtung LeipzigerInnenstadt. Allein aus Halle waren nach Schätzungendes Studentenrates der Universität rund 500Teilnehmer angereist. Anlass der Demonstrationwar die Mitgliederversammlung der Hochschulrektorenkonferenz(HRK), die bis mittags in Leipzig tagte. DieStudenten warfen dem Gremium vor, ihre Interessenbei der Umsetzung der europäischen Hochschulreformnicht ausreichend zu vertreten. Die neuenStudiengänge seien mit Inhalten und Prüfungenüberfrachtet. Die Lehre sei einseitig aufdie Bedürfnisse des Arbeitsmarktes ausgerichtetund nicht auf eine umfassende Bildung derStudenten. Ziel des 1999 beschlossenen Bolognaprozessesist es, europaweit einheitliche Hochschulabschlüsseeinzuführen.

Die Hochschulrektoren kritisierten ihrerseitsdie Länder für Versäumnisse bei der Einführungder Bachelor- und Masterstudiengänge. In einereinstimmig verabschiedeten Stellungnahme warfensie den Ländern vor, die Hochschulfinanzierungzu vernachlässigen und durch falsche Anreizedie Stofffülle in den Studiengängen mitverschuldetzu haben. Die Rektoren forderten eine bessereKoordinierung der Reform zwischen den Ländernund mehr Rechtssicherheit und Verlässlichkeitder Politik für Hochschulen und Studenten.

Die Präsidentin der Rektorenkonferenz, MargretWintermantel, betonte aber zugleich, dasses bei der Reform kein Zurück gebe. "Die Einführungder Bachelor- und Masterstudiengänge ist unumkehrbar."In Teilbereichen gebe es allerdings noch Defizitebei der Umsetzung der Bolognareform, sagteWintermantel. Die Hochschulen seien aber bereitsdabei, hier nachzubessern.