Auslandssemester Auslandssemester: Studentin aus Alsleben sammelt in Belgien Erfahrungen

Halle - Auf rund 700 Studenten müssen die sachsen-anhaltischen Universitäten und Hochschulen in diesem Wintersemester verzichten. Damit verbringen etwa so viele Studenten wie im vergangenen Jahr laut Deutschem Akademischen Austauschdienst (DAAD) zurzeit wieder ein Auslandssemester mit dem Förderprogramm Erasmus an einer anderen Uni, irgendwo in Europa. Auch Anika Gilewski aus Alsleben bei Bernburg hat ein Semester im Ausland studiert. Im MZ-Online-Portal www.mz-buergerreporter.de schildert sie ihre Erfahrungen und gibt Tipps für Nachahmer.
Straffes Studienprogramm
Für Gilewski, die sich nach einer Ausbildung zur Fremdsprachenassistentin in Halle für ein Studium des Europäischen Verwaltungsmanagements an der Hochschule Harz entschied, gab es eigentlich keine Wahl. Ihr Studienplan sieht vor, einige Zeit im Ausland zu verbringen. „Ich hatte mich deshalb gut informiert, welche Partner die Hochschule hat und wo ich welche Fächer studieren könnte“, sagt Gilewski. Die 26-Jährige entschied sich für Lüttich in Belgien: „Ich wollte nicht nur Punkte sammeln und gute Noten bekommen, ich wollte etwas Neues lernen.“
Eine Entscheidung, die ihr für die persönliche Entwicklung gut getan habe, fürs Studium aber eher nicht. Mehr Vorträge, mehr Lesestoff, mehr Prüfungen - kurz ein straffes Studienprogramm haben am Ende dafür gesorgt, dass der Notendurchschnitt sank. „Viele Prüfungen musste ich auf Französisch oder Englisch ablegen. Die Unterrichtsmethoden waren sehr anspruchsvoll“, erzählt Gilewski.
Bedingungen unterscheiden sich von Land zu Land
Gilewskis Schilderungen decken sich mit Erfahrungen von Erasmusverantwortlichen. Erzählungen wie diese hat die Erasmuskoordinatorin der Universität Halle, Stefanie Schaaf, oft gehört: „Wie ein Student das Studium im Ausland erlebt, hängt auch von der Größe der Partner-Uni ab“, sagt Schaaf. Kleinere Universitäten gingen mehr auf die Gäste ein, an größeren seien Erasmusstudenten Teil der Masse. Auch die Anerkennung der Noten und vorgegebene Pflichtstunden variierten demnach. So wie Europas Kultur verschieden ist, unterscheiden sich auch Studienbedingungen von Land zu Land.
In jedem Fall aber, so Julia Vitze vom DAAD, fördere ein Auslandssemester Toleranz und Selbstvertrauen und bringe potenzielle Arbeitgeber mit internationaler Erfahrung hervor. Ein Plus, das auch Gilewski sieht und weshalb sie jederzeit wieder ins Ausland gehen würde: „Außerdem lernt man auch die Dinge in der Heimat wieder zu schätzen.“
Anika Gilewski schreibt als Bürgerreporterin im Online-Portal www.mz-buergerreporter.de. Hier gibt sie Studenten Tipps, wie sie sich aufs Auslandssemester vorbereiten können. Wer eigene Berichte schreiben möchte, meldet sich einfach an. (mz)