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Andreas Ihle, Olympia-Dritter im Kanu Andreas Ihle, Olympia-Dritter im Kanu: Ohne Sorgen älter werden

24.10.2012, 17:07

Halle (Saale)/MZ. - Mein Leben wird dann wahrscheinlich ganz anders aussehen. Sport und das geliebte Kanu, mit dem ich bis jetzt vier Mal bei Olympischen Spielen dabei war, sind dann längst Geschichte.

Was also wird 2030 sein? Ich hoffe, dass ich weitgehend gesund und mobil bin und alles wie bislang gewohnt selbst machen kann. Heute würde ich sagen, ich möchte dort leben, wo ich jetzt schon bin. In meinem Häuschen am Stadtrand von Magdeburg. Natürlich sind die Sorgen da, kann ich mir diesen Lebensstandard dann noch leisten? Ist meine Absicherung im Rentenalter , mit 67, 70 oder ab wann auch immer, gesichert? Schließlich habe ich als Leistungssportler in den letzten fast 20 Jahren nicht wirklich in die Altersvorsorge einzahlen können.

Zum Glück habe ich schon vor acht Jahren eine berufliche Ausbildung bei der AOK Sachsen-Anhalt in Magdeburg begonnen, einen Beruf erlernt und abgeschlossen, in dem ich kreativ sein kann. Ich kann jedem jungen Sportler nur raten, sich so früh wie möglich ein zweites Standbein aufzubauen, sich immer darüber im Klaren zu sein, dass mit einer schweren Verletzung von einem Tag auf den anderen plötzlich alles vorbei sein kann. Allerdings sollten auch die Sportvereine oder der Olympiastützpunkt ihre Fürsorgepflicht für junge Menschen viel ernster nehmen.

Wie gesagt, ich möchte in meinem gewohnten Umfeld bleiben und ich würde mir wünschen, dass man sich auch 2030 noch mit Respekt und Hochachtung im Alltag begegnet. Dass man sich auf den Nachbarn verlassen kann, dass er die Blumen gießt oder die Post entgegennimmt, wenn man mal längere Zeit nicht zu Hause ist.