1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Altmark und Harz: Altmark und Harz: Trinkwasser ist weiterhin gechlort

Altmark und Harz Altmark und Harz: Trinkwasser ist weiterhin gechlort

Von Doreen Hoyer 06.08.2014, 09:41
Wasser fließt aus einem Wasserhahn in ein Glas.
Wasser fließt aus einem Wasserhahn in ein Glas. dpa/Symbol Lizenz

Wernigerode/Stendal - Nach schweren Regenfällen muss in den Harz-Orten Ilsenburg, Stapelburg und Abbenrode weiterhin das Trinkwasser abgekocht werden. Es ist mit Keimen belastet - so wie auch in 24 Orten der nördlichen Altmark. Dort wurden Coli-Bakterien im Wasser gefunden. Etwa 5.000 Haushalte sollen betroffen sein.

"Wir wissen noch nicht, wo die Bakterien herkommen und ob es einen Zusammenhang zum Regenwetter gibt", sagt Susanne Ahrens vom Wasserverband Stendal-Osterburg. Man habe neue Proben nehmen lassen, die gerade ausgewertet würden. "Dieser Prozess dauert aber drei Tage, sodass wir noch nicht sagen können, ob die Keime noch da sind." Die Abkochanordnung für die Ortschaften in der nördlichen Altmark sei eine reine Vorsichtmaßnahme. "Der Ausdruck coliforme Keime ist ein Sammelbegriff. Manche Arten verursachen Gesundheitsprobleme, andere nicht. Wir wissen noch nicht genau, mit welchen Formen der Keime wir es zu tun haben", so Ahrens weiter.

24 Orte in der Altmark betroffen

Das Abkochgebot in der Altmark gilt für folgende Orte: Arendsee, Genzien, Gestien, Aulosen, Gagel, Gollensdorf, Bömenzien, Drösede, Deutsch, Pollitz, Scharpenhufe, Wahrenberg, Wanzer, Höwisch, Kläden bei Arendsee, Leppin, Harpe, Zehren, Neulingen, Schrampe, Zießau, Thielbeer, Zühlen und Ziemendorf.

Der Wasserverband weist darauf hin, dass das Wasser kurz aufsprudeln müsse, damit das Abkochen Erfolg hat. Diese Vorsichtsmaßnahme sei nicht nur bei Trinkwasser nötig, sondern auch bei Wasser, das zum Zubereiten und Waschen von Lebensmitteln und zum Zähneputzen verwendet wird. So lautet auch die Vorsichtsmaßnahmen, die von den Stadtwerken Wernigerode für die betroffenen Orte im Harz ausgegeben wurden.

Katja Bröcker von den Stadtwerken versicherte der MZ gegenüber am Dienstag, dass die letzten Wasserproben in ihrem Bereich einen positiven Trend erkennen ließen. Das Abkochgebot für Ilsenburg, Stapelburg und Abbenrode gilt seit 1. August und bleibt zunächst bestehen.

Das Trinkwasser der betroffenen Harz-Orte stammt laut Bröcker stammt aus der Zillierbachtalsperre und wird dort im Wasserwerk Zillierbachtalsperre aufbereitet. Es gelangt vom Wasserwerk über Wernigerode, Darlingerode, Drübeck bis nach Ilsenburg, Stapelburg und Abbenrode. "Die Untersuchungen machen ganz klar deutlich, dass das Trinkwasser in Wernigerode, Darlingerode, Drübeck völlig in Ordnung ist und in allen Kriterien der Trinkwasserverordnung entspricht. Die problematischen Befunde betreffen ausschließlich Ilsenburg, Stapelburg und Abbenrode", so Bröcker.

Dass im Trinkwasserbereichen Abkochgebote erteilt werden komme ab und an vor. Im Netzgebiet der Stadtwerke Wernigerode seien Abkochgebote jedoch eher die Ausnahme. Ein Abkochgebot dieses Umfangs und der Dauer sei bisher noch nicht aufgetreten. (mz)

Auch in 24 Orten der Altmark muss das Trinkwasser abgekocht werden.
Auch in 24 Orten der Altmark muss das Trinkwasser abgekocht werden.
Achiv/Berg Lizenz