1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. 31. Oktober: 31. Oktober: Geisterspuk am Reformationstag

31. Oktober 31. Oktober: Geisterspuk am Reformationstag

29.10.2012, 15:09
Der deutsche Reformator Martin Luther (1483-1546) hatte in der Wittenberger Stadtkirche am 31. Oktober 1517 durch das Anschlagen seiner 95 Thesen gegen den Ablasshandel und gegen den Papst die katholische Kirche ins Wanken gebracht. (FOTO: DPA)
Der deutsche Reformator Martin Luther (1483-1546) hatte in der Wittenberger Stadtkirche am 31. Oktober 1517 durch das Anschlagen seiner 95 Thesen gegen den Ablasshandel und gegen den Papst die katholische Kirche ins Wanken gebracht. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Wittenberg/DPA/DAPD. - Mit Gottesdiensten, Konzerten, Vorträgen und Festen feiern die evangelischen Christen in Sachsen-Anhalt an diesem Mittwoch den Reformationstag. Sie erinnern damit an den Thesenanschlag Martin Luthers (1483 bis 1546) am 31. Oktober 1517 in Wittenberg gegen den Ablasshandel in der katholischen Kirche - sich mit Ablassbriefen von Sünden freizukaufen. Daseut Ereignis gilt als Beginn der Reformation der Kirche und führte schließlich zur Bildung der evangelischen Kirche.

In der Wittenberger Stadtkirche, wo einst Luther von der Kanzel sprach, hält Pfarrer Christian Führer die Predigt. Der Leipziger Theologe ist eine Symbolfigur für die Wende im Herbst 1989. Am Abend gibt es ein Festkonzert. In der Innenstadt werden rund 500 Mitwirkende in den Höfen, auf Plätzen und Straßen der Altstadt ein historisches Marktspektakel gestalten. Gottesdienste, Konzerte und Ausstellungen gibt es auch an weiteren Lebensstationen des Reformators in Sachsen-Anhalt, etwa in Eisleben und Magdeburg. In Halle eröffnet Landesbischöfin Ilse Junkermann in der Marktkirche eine Ausstellung, die Frauen aus dem Mutterland der Reformation in den Blick nimmt.

Zunehmend beliebter wird unterdessen Halloween. Das merken vor allem die Einzelhändler, die bereits vor dem Fest über steigende Umsätze bei Kostümen, Partyartikeln und Süßigkeiten berichten können. Einen Tag vor dem offiziellen Gruseltag wird es im Bergzoo Halle unheimlich. Unter dem Motto „Der Berg spukt!“ präsentiert sich der Reilsberg am Dienstag mit hunderten geschnitzten Kürbisköpfen. Makabre Spiele gibt es am Mittwoch auf dem Gut Mößlitz in Zörbig (Landkreis Anhalt-Bitterfeld). Unter anderem können die Teilnehmer beim Fledermauskegeln oder Geisterzielwerfen wetteifern.

Der Ursprung des heutigen Halloween liegt vermutlich in dem keltischen Totenritus „Samhain“, der bereits bei den Kelten des antiken Britannien und Irlands gefeiert wurde. Mit dem Fest Samhain wurde das Ende der Sommerzeit und die Tatsache, dass das Vieh von den Feldern in die Ställe gebracht wurde, gefeiert. Die keltischen Druiden glaubten zudem, dass sich an diesem Tag die Toten und auch Götter den Menschen zeigten. Um dabei böse Geister fernzuhalten, entzündeten sie große Lagerfeuer auf Hügeln und zogen sich Masken und andere furchterregende Verkleidungen an. Die Hoffnung war, dass sie böse Geister damit entweder abschrecken konnten oder aber unter den Geistern schlicht nicht auffielen. Zusätzlich wollten die Druiden an dem Abend vor Allerheiligen auch dem Sonnengott für die eingebrachte Ernte danken.

Aus den vielseitigen Geschichten um den Abend vor dem Allerheiligenfest haben sich vor allem in der englischsprachigen Welt zahlreiche Traditionen entwickelt. Der bekannteste Brauch in den Vereinigten Staaten ist wohl, dass Kinder in bunten Kostümen von Haus zu Haus spazieren und „Süßes oder Saures“ rufen - eine „Androhung“, dass sie, wenn sie nichts Süßes bekommen, den Erwachsenen Streiche spielen. Kinder und Erwachsene verkleiden sich zudem als Feen und Hexen, Zombies, Vampire oder Ähnliches.