Zeitzer Zuckerziege Zeitzer Zuckerziege: Zickige Gefahr in der Innenstadt?

Zeitz - Bringt die Zeitzer Zuckerziege ein Sicherheitsrisiko in die Innenstadt? Ludwig Späte aus Kayna, der nach eigenen Angaben in Thüringen für eine Reihe von Kommunalverwaltungen als Spielplatzprüfer tätig ist, sagt ja. „Die Hörner der Ziege stellen im öffentlichen Durchgangsbereich der Innenstadt eine Gefährdung für spielende Kinder dar“, so Späte gegenüber der Zeitzer Zeitung. Die Hörner sind immerhin mehrere Zentimeter lang.
Und die Ziege soll ja in der Tat im öffentlichen Durchgangsbereich aufgestellt werden. Nach heftigen Diskussionen, unter anderem geführt in der Mitteldeutschen Zeitung, und einer Abstimmung von Bürgern, die im November lief, soll die Ziege künftig ihren Platz in der Wendischen Straße finden. Und zwar soll sie etwa in Höhe der Eisdiele stehen, ganz in der Nähe jener Bank, die rund um einen Baum steht.
Unterschiedliche Meinungen zur Zeitzer Zuckerziege
Da, so auch der Gedanke von Roland Lindner, der die Ziegenskulptur mit Wagen geschaffen hat, könnten sich Kinder durchaus mit der Ziege beschäftigen während Eltern oder Großeltern Zeit auf der Bank genießen. Die Ziege, so hatte Lindner gegenüber der MZ gesagt, gehöre nicht auf einen Sockel, sondern unter Menschen. Doch genau das hält Späte - in Anbetracht der spitzen Hörner - eben für gefährlich. Die Stadtverwaltung hingegen sieht das anders: „Was die Form der Hörner anbelangt, so sind diese leicht abgerundet, so dass es keine ernsthaften Stichverletzungen geben dürfte“, erklärt Sabine Langenberg auf Anfrage.
Langenberg ist Leiterin des Fachbereichs Soziales Zeitz. Der Künstler Roland Lindner sagt es deutlicher: „Die Hörner der Ziege sind so abgerundet, dass ein Stechen oder Aufspießen gar nicht möglich ist.“ Er spricht von Rundungen, ähnlich denen von Daumenspitzen. Zudem sei die Skulptur, auch wenn sie angefasst werden könne, kein Spielgerät, sondern ein Kunstobjekt.
Aus Termingründen ist frühestens am 1. Februar ein Vor-Ort-Termin
Wann die Ziege an ihrem Standort aufgestellt werden soll, ist noch unklar. Laut Langenberg ist allerdings der März denkbar. Aus Termingründen sei frühestens am 1. Februar ein Vor-Ort-Termin mit Vertretern des Fachbereichs technisches Zeitz und Roland Lindner möglich. Dabei sollen die erforderlichen Arbeiten abgestimmt werden. „Je nach Umfang und Wetterlage können diese dann realisiert werden, so dass eine Aufstellung im März realistisch erscheint“, so Langenberg.
Die Ziege ist im Rahmen des von Lindner initiierten Kunstprojektes „Wir für uns“ entstanden. Das heißt, Bürger der Stadt, Vereine und Firmen der Region haben sie am Ende mit ihren Spenden finanziert. Als Standort für das Objekt gab es mehrere Vorschläge, unter anderem der Kreisverkehr am Kalktor, die Wiese vor dem Rathaus oder pauschal der Bahnhof. Der Vorschlag Wendische Straße setzte sich am Ende deutlich durch. (mz)