«Zeitzer Michael» «Zeitzer Michael»: Bauunternehmer bekommt Existenzgründerpreis
Zeitz/MZ. - Die Jury ist beeindruckt. Christian Tischler überglücklich. Tischler, 34 Jahre alt, ist am Dnonerstagabend im Festsaal von Schloss Moritzburg mit dem Existenzgründerpreis "Zeitzer Michael 2012" geehrt worden. Er ist der 15. Preisträger und führt ein Bauunternehmen mit Sitz in Wittgendorf.
Sein Beruf bereite ihm viel Spaß, sagte der frisch gebackene Preisträger im voll besetzten Festsaal vor Gästen aus Politik, Kultur und Wirtschaft. Positiv am Baugewerbe sei, dass man viel an der frischen Luft arbeite und man könne auch noch nach Jahren sehen, was man mal geschaffen hat. "Beim Koch ist das anders", sagte Tischler. Da sei das da Geschaffene schnell weg. Und gegenüber der MZ formulierte der Handwerker: "Ich bin dankbar, überrascht und stolz darauf, den Preis gewonnen zu haben." Zwar habe er gehofft, aber keineswegs damit gerechnet. Insgesamt hatten sich 21 Firmen der Region um den Existenzgründerpreis beworben.
Die Laudatio hielt Marlis Erdelyi, Vorstandsmitglied im Pakt für Arbeit. Sie sprach von "Zielstrebigkeit, Fleiß, Geradlinigkeit und Zukunftsglauben sowie dem Willen, Verantwortung zu übernehmen". All das seien Eigenschaften, die der Preisträger in sich vereine. Sie blickte auf Tischlers Werdegang zurück. Er hatte im Jahr 1995 eine Maurerlehre begonnen. "Damit legte er den Grundstein, um sein Handwerk von der Pike auf zu lernen", sagte Erdelyi. Später, nachdem er unter verschiedenen Meistern gearbeitet, weiter gelernt und auch als Vorarbeiter tätig war, erwarb er die Fachhochschulreife. Es schloss sich ein Studium des Bauingenieurwesens in Leipzig an. 2010 wagte Christian Tischler den Schritt in die Selbstständigkeit, begann als Ein-Mann-Unternehmen. Inzwischen beschäftigt Tischler fünf Mitarbeiter, darunter einen Lehrling.
Weiter sagte Erdelyi: "Gerade das Baugewerbe ist eine auf wirtschaftliche Veränderungen sehr sensibel reagierende Branche. Ganz schnell ist von Konjunktur, wie auch von Rezession zu hören. Trotzdem mit Mut, Zuversicht und Vertrauen auf solide handwerkliche Fähigkeiten zu bauen - ist bewunderungs- und eben auch preisträgerwürdig".
Zuvor hatte Thomas Pleye, Präsident des Landesverwaltungsamtes in Halle, den Existenzgründerpreis gewürdigt und dazu den Fakt, dass er nun schon zum 15. Mal vergeben wurde: "Es ist ein gutes Gefühl, diese Tradition so lebendig zu sehen", sagte er. Zudem stellte Pleye fest, dass im Burgenlandkreis die Insolvenzquote unter der des Landes liegt. Das sei sicher auch ein Zeichen dafür, welche Aufmerksamkeit hier jungen Unternehmen gewidmet wird.